Matthäus 15,1-28

Jan 23

Heutige Bibellese:

1.Mose 47,1-48,22 / Matthäus 15,1-28 / Psalm 20,1-10 / Sprüche 4,20-27


Im letzten Kapitel wurde das Aufeinandertreffen von Herodes und Johannes dem Täufer berichtet, hier wird ein Konflikt zwischen Traditionalisten und Christus beschrieben. Jesus entlarvt die Pharisäer und Schriftgelehrten als Heuchler (V.7) und weist darauf hin, dass ihre ganzen Bemühungen vergeblich sind! Die Traditionen, die sie mühsam befolgten, waren nur Menschengebote, nicht aber Gottes Wille. Deshalb waren sie nutzlos. 

Die Pharisäer und Schriftgelehrten, die ja zu den religiösen Führern des Volkes zählten, waren blinde Leiter. Sie waren so „betriebsblind“, dass sie nicht merkten, dass ihr Regelwerk gar nicht den Geboten Gottes entsprach. Aber auch diejenigen, die von ihnen geleitet wurden, waren Blinde, weil auch sie die Schwäche im System nicht erkannten. Damals hatten es die Menschen natürlich schwerer, die offizielle Lehre an der Schrift zu überprüfen, weil die Herstellung von Abschriften des AT mühsam und teuer war. So kannten sie das AT nur aus den Schriftlesungen im Tempel bzw. in den Synagogen. Wie viel größer ist dagegen unsere Verantwortung, die in unseren Glaubensgemeinschaften üblichen  Praktiken und vertretenen Glaubensgrundsätze immer wieder an der Bibel zu überprüfen – damit nicht auch wir „irregeführte“ Blinde sind. Gott möchte, dass wir mündige Christen sind, die ihre Bibel kennen und fähig sind, Predigt, Lehre und Praxis an der Bibel zu prüfen bzw. mit ihr begründen zu können!

Am Ende nutzt Jesus die Gelegenheit, die wahre Quelle menschlicher Unreinheit aufzudecken – das menschliche Herz. Ein reines Herz hat auch einen reinen Lebenswandel zur Folge. Ein böses Herz dagegen ist selbst mit den ausgefeiltesten Vorschriften nicht „in den Griff“ zu bekommen.


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