Johannes 8,49-59
Heutige Bibellese:
Richter 20,1-21,25 / Johannes 8,31-59 / Psalm 113,1-9 / Sprüche 15,5-7
Die Juden verunehrten Jesus mit der Behauptung, dass er einen Dämon habe (V.49). Doch er sagte das nicht, weil er Ehre suchte (Ihm genügte es, von seinem Vater geehrt zu werden, V.50; 7,18), sondern weil er wusste, dass derjenige, der Ihn ehren würde, gleichzeitig alle diejenigen richten würde, die dies nicht taten (V.50)! Nur wer Jesu Worte glaubend bewahrt, wird im Gericht bestehen und dem Tod entgehen (V.51). Es genügt nicht, die Worte Jesu einmal bei einer Evangelisation gehört zu haben oder als Kind getauft worden zu sein und sich danach nicht weiter um seine Worte zu kümmern. Wir müssen Jesu Worte dauerhaft (glaubend) bewahren! Meistens wird der Glaube betont, nicht das Bewahren der Worte Jesu (z.B. 3,16.36). Ob uns V.51 daran erinnern will, dass wir uns nicht nur flüchtig und oberflächlich mit Jesu Worten beschäftigen, sondern sie genau erforschen und im Herzen bewahren sollen?
Die Juden verstanden die Worte Jesu nicht. Wenn selbst Abraham, ihr hochverehrter Erzvater, gestorben war, wie konnte Jesus behaupten, vor dem Tode erretten zu können? Das war anmaßend. Doch Jesus redete dies nicht aus Ehrsucht (V.54), sondern weil er den Vater kannte, sein Wort bewahrte (V.55) und seine Zuhörer von dem Tod erretten wollte (V.51). Außerdem war er wirklich größer als Abraham, denn er existierte bereits lange vor Abraham (V.58; 1,1). Die heftige Reaktion in V.59 resultiert nicht nur daraus, dass die Juden nicht gelten lassen wollten, dass Jesus über Abraham steht, sondern auch daraus, dass er in V.58 „ich bin“ sagt, d.h. sich mit dem Namen Gottes bezeichnet (2.Mo 3,14).