Markus 12,38-40; 13,1-2
Heutige Bibellese:
3.Mose 13,1-59 / Markus 12,38-13,13 / Psalm 51,1-21 / Sprüche 10,31-32
Der Tempel als Wohnung Gottes war das sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes in seinem Volk. Deswegen fühlte man sich gerade in Jerusalem sicher, weil man dachte (auch schon lange vor der Zeit Jesu), dass Gott seinen Tempel nicht in die Hände der Feinde Israels geben und vor Zerstörungen bewahren würde. Doch der Tempel war nur so lange wirklich Tempel des HERRN, solange das Volk seinen Willen tat (vgl. Jer 7,4-7)! Die Babylonier hatten den ersten Tempel zerstört, weil das Volk die Gebote Gottes übertreten hatte. Nun stand auch der zweite Tempel kurz vor der Zerstörung (V.2; sie fand am 9. Av (Juli/August) 70 n.Chr. durch die Römer statt, genau am Jahrestag der Zerstörung des ersten Tempels durch die Babylonier!). Dieser war durch die Umbauarbeiten unter Herodes dem Großen noch viel schöner als der erste geworden und die Juden waren sehr stolz auf ihren zweiten Tempel.
Genau dies war das Problem – es war ihr Tempel, nicht Gottes. Sie vertrauten auf den äußeren Glanz des Tempels. Sie hielten die Gesetze nur äußerlich (zum Schein; 12,38-40; Jer 12,2), doch ihr Inneres hatte sich erneut weit von Gott entfernt. Deshalb verwarfen sie auch Jesus, Gottes Sohn. Die Zerstörung des Tempels sollte später deutlich machen, dass Gott sich von seinem Volk entfernt hat, weil es sich von ihm entfernt hatte.
Sind wir dem Herrn auch mit unserem Inneren nahe? Freuen wir uns darauf, ihm in Bibelstudium, Gottesdienst usw. zu begegnen? Oder sind wir nur äußerlich Christen?