Lukas 4,14-30
Heutige Bibellese:
4.Mose 10,1-11,23 / Lukas 4,1-30 / Psalm 65,1-14 / Sprüche 11,18-19
Ausgehend von dem wunderbaren Zitat aus Jes 61,1-2 (V.18-19), verkündete Jesus in der Synagoge von Nazareth die Erfüllung des dort beschriebenen Gnadenhandelns Gottes. Das in der Revidierten Elberfelder Bibel mit „Zeugnis geben“ (V.22) übersetzte Wort bedeutet „jemandem Beifall spenden“ oder „ein positives Zeugnis über jemanden ablegen“. Die Reaktion der Zuhörer war also zunächst sehr positiv – trotz ihrer Verwunderung, dies aus Jesu Munde zu hören, da sie seine Familie kannten (V.22). Kurze Zeit später versuchten sie dagegen, ihn den Abhang des Berges hinabzustürzen (V.29). Woher dieser plötzliche Sinneswandel?
Zu hören, dass sie selber von Gott gesegnet werden sollten, diese Botschaft gefiel ihnen. Doch als Jesus andeutete, dass die Gnade Gottes auch für die Heiden da ist, schlug ihre Gesinnung schlagartig um. Schon zu den Zeiten Elias und Elisas erwies Gott gerade einigen auserwählten Heiden Gnade – obwohl auch in Israel genug bedürftige Menschen lebten. Als sie dies hörten, wurden sie mit Wut erfüllt (V.25-28).
Wie gehen wir damit um, wenn wir sehen, dass Gott andere Menschen stärker segnet als uns? Können wir uns mit den anderen Menschen über die Gnade freuen (1.Kor 12,26) – oder werden wir eifersüchtig und wütend?