Matthäus 19,16-23
Heutige Bibellese:
Hiob 16,1-19,29 / Matthäus 19,13-30 / Psalm 25,1-11 / Sprüche 6,12-15
Aus neutestamentlicher Sicht ist Jesu Antwort an den Reichen zunächst erstaunlich. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir nicht durch eigene gute Werke ewiges Leben erhalten, sondern nur durch den Glauben an Jesus Christus, dass es uns verwundert, wenn Jesus dem Reichen sagt, er müsse die Gebote halten. Doch Jesus geht sehr behutsam vor. Er holt die Menschen da ab, wo sie stehen. Die Israeliten hatten das Gesetz erhalten, damit sie es hielten und dadurch lebten (3.Mo 18,5). Indem Jesus auf das Gesetz verweist, möchte er den Jüngling zur Erkenntnis der wahren Funktion des Gesetzes führen:
Darum: aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde. (Röm 3,20)
Deshalb macht Jesus den Reichen auf den Schwachpunkt in seinem Leben aufmerksam: den Reichtum. Sein Herz hängt mehr an dem Reichtum als an Gott. Er kann sich nicht davon lösen. Der Reichtum steht zwischen ihm und Gott. Betrübt geht er weg, ohne Buße für seine Sünde zu tun.
Gibt es auch in Ihrem Leben etwas, das zwischen Gott und Ihnen steht und sie daran hindert, sich Gott ganz zur Verfügung zu stellen und ihm alles zu geben?