Offenbarung 1,12-20
Heutige Bibellese:
Sacharja 1,1-2,4 / Offenbarung 1,9-20 / Psalm 127,1-5 / Sprüche 29,5-8
Vers 19 ist der Schlüsselvers zum Verständnis der Offenbarung und zu ihrer Gliederung. Das, was Johannes „gesehen“ hat, ist die Vision des Menschensohnes inmitten der Leuchter (Kap.1). Das, was „nach diesem“ geschehen soll, bezieht sich auf die ab Kapitel 4 beschriebenen Ereignisse (vgl. das zweimalige „nach diesem“ in 4,1). Diese Ereignisse sind alle zukünftig. Sie beginnen mit der Entrückung der Gemeinde. Das, „was ist“, bezieht sich folglich auf die Kapitel 2-3. Dort wird die damalige Situation der Gemeinden beschrieben, doch gleichzeitig handelt es sich auch um eine Prophetie bezüglich der Entwicklung im Zeitalter der Gemeinde bis zur Entrückung.
Johannes sah den Menschensohn inmitten von sieben Leuchtern, die symbolisch für sieben Gemeinden stehen (V.12-13.20). Allerdings tritt er hier nicht als der gute Hirte, sondern als Richter auf (feuriger Blick, zweischneidiges Schwert, V.14.16). Schon zur Zeit des Johannes hatte der Abfall begonnen. Nichtglaubende, die das ewige Leben nicht besitzen, befinden sich innerhalb der „Gemeinde“ (nicht innerhalb der Gemeinde nach dem Ratschluss Gottes, die nur alle wirklich Wiedergeborenen umfasst, aber innerhalb dessen, was nach außen als Gemeinde sichtbar ist) und auch manche Glaubende wurden und werden von dem Verfall mitgerissen und werden untreu. Diese müssen vom Herrn gerichtet werden (vgl. 1.Pt 4,17-18).
Die sieben Sterne sind dagegen sicher in der Hand des Herrn (V.16.20). Diese „Engel“ (d.h. Boten oder Repräsentanten) der Gemeinden sind diejenigen, die das Licht Gottes in sich tragen und in die Welt, besonders aber innerhalb der Gemeinde weitergeben. Sie sind in den Augen des Herrn die wirkliche Verkörperung seiner Gemeinde und an sie ist die Offenbarung gerichtet (vgl. 2,1).