Römer 11,16-27
Heutige Bibellese:
Jeremia 28,1-29,32 / Römer 11,11-36 / Psalm 60,1-14 / Sprüche 23,12-14
Das, was mit Israel passiert war, lässt sich gut mit einem Ölbaum vergleichen. Die Wurzel dieses Ölbaums, die Erzväter (Abraham, Isaak, Jakob), hatte Gott auserwählt und für sich abgesondert (geheiligt). Auch deren Nachkommen, das Volk Israel, die Zweige des Ölbaums, waren heilig. Israel sollte von allen anderen Nationen für Gott abgesondert leben (2.Mo 19,6; 4.Mo 23,9). Doch durch ihren Unglauben gegenüber Gott und Jesus Christus wurden einige Zweige ausgebrochen (alle bis auf den glaubenden Überrest, V.5.17). An ihrer Stelle wurden die Glaubenden aus den Nationen eingepfropft. Das Einpfropfen ist ein Veredelungsvorgang. Unsere gesegnete Stellung, die wir durch den Glauben an Jesus Christus einnehmen, haben wir Israel zu verdanken. Jesus selbst hat betont, dass das Heil aus den Juden kommt (Joh 4,22)! Und zu glauben, dass die Zweige der Nichtglaubenden aus Israel unseretwegen ausgerissen wurden, ist Hochmut und kann sogar dazu führen, dass wir wieder ausgerissen werden (V.20-21). Auch die unter manchen Christen verbreitete Ansicht, dass die Gemeinde das ungläubige Israel völlig ersetzt habe und alle an Israel gegebenen Verheißungen nun der Gemeinde gelten, ist falsch. Wenn Gott sogar wilde Zweige (uns!) einpfropfen konnte, dann kann und wird er erst recht das ausgeschnittene Israel wieder einpfropfen und alle Verheißungen an ihm erfüllen (V.23-24.26-27)! Wir dürfen unserem Herrn danken, dass er uns „Wildlinge“ durch die Einpfropfung in den Ölbaum veredelt hat. Doch wir sollten auch dafür beten, dass Israel die Augen geöffnet werden und die natürlichen Zweige bald eingepfropft werden.