Lukas 3,23-38
Heutige Bibellese:
4.Mose 8,1-9,23 / Lukas 3,23-38 / Psalm 64,1-11 / Sprüche 11,17
Beim Vergleich der Stammbäume bei Matthäus (Mt 1,1-17) und Lukas fällt auf, dass bei Lk die Abstammung über Davids Sohn Nathan läuft, einem älteren Bruder Salomos (2.Sam 5,14), während Mt die königliche Linie über Salomo wiedergibt. Am einfachsten lässt sich der vermeintliche Widerspruch lösen, wenn man „und war, wie man meinte, ein Sohn des Josef“ in V.23 als Einschub auffasst. Da Jesus ja nicht Josef zum leiblichen Vater hatte, sondern durch den Heiligen Geist gezeugt worden war (1,35), Frauen aber in Stammbäumen üblicherweise nicht aufgeführt wurden, könnte Lk den Verweis auf Josef eingeschoben haben, um dann mit Eli, dem Vater Marias, fortzusetzen. Mt gibt dagegen den Stammbaum Josefs an (vgl. Mt 1,16: Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria), der ein Nachfahre Salomos war und daher theoretisch ein möglicher Thronerbe. Allerdings lesen wir in Jer 22,30 von einem Fluch, den Gott über König Jojachin (Konja) ausgesprochen hat (vgl. Mt 1,12). Danach wird kein Nachkomme Jojachins mehr auf dem Thron Davids sitzen, um über Juda zu herrschen. Wäre Josef nun leiblicher Vater Jesu, so könnte Jesus den Thron Davids folglich nicht von ihm erben. Nur als nichtleiblicher Vater kann Josef ihm den Thron vererben (vgl. 1,32)! Ist es nicht immer wieder erstaunlich, mit welcher Präzision sich Gottes Vorhersagen erfüllen?