Lukas 21,20-27

April 22

Heutige Bibellese:

Josua 1,1-2,24 / Lukas 21,1-28 / Psalm 92,1-16 / Sprüche 13,15-17


Die Parallelberichte von Matthäus und Markus beziehen sich auf die Endzeit. Der sehr ähnliche Bericht von Lukas enthält dagegen einige Abweichungen. Er erwähnt weder den Gräuel der Verwüstung noch die unvergleichliche Härte der Bedrängnis. Stattdessen wird bei Lk in den Versen 20-24 die Umzingelung und der Fall Jerusalems durch die Römer (66-70 n.Chr.) während des jüdischen Aufstandes vorausgesagt. Jerusalem wurde völlig zerstört (V.20), mehr als eine Million Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Viele wurden auch außerhalb der Stadt gekreuzigt, Tausende in die Gefangenschaft geführt (V.24). Doch von den Christen kam niemand um. Nach dem Selbstmord Neros 68 n.Chr. kam es zu einer Kriegspause, weil der Feldherr Vespasian nach Rom zurückging, um selbst Kaiser zu werden. Dies gelang ihm 69 n.Chr.; 70 n.Chr. wurde der Kampf unter seinem Sohn Titus fortgesetzt. Die Christen nutzten diese Pause aufgrund von V.21 zur Flucht!

Das jüdische Volk wurde in der folgenden Zeit über alle fünf Kontinente verstreut. Bereits in 3.Mo 26,31-33 hatte Gott seinem Volk genau dies als Strafe angedroht, falls es nicht nach seinen Geboten leben würden. Doch in Hos 3,4-5 verheißt Gott, dass Israel zu ihm umkehren wird:

Denn die Söhne Israel bleiben viele Tage ohne König und ohne Oberste, ohne Schlachtopfer und ohne Gedenkstein und ohne Efod und Teraphim. Danach werden die Söhne Israel umkehren und den HERRN, ihren Gott, aufsuchen und David, ihren König. Und sie werden sich bebend zum HERRN wenden und zu seiner Güte am Ende der Tage. (Hos 3,4-5)

Das wird die Zeit sein, in der Jesus wiederkommt und die Zeit der Nationen (V.24) durch das Friedensreich Christi abgelöst wird (V.27; ab V.25 wird wieder die Endzeit beschrieben).


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