Römer 7,14-25
Heutige Bibellese:
Jeremia 14,11-16,15 / Römer 7,14-8,4 / Psalm 54,1-9 / Sprüche 22,26-27
Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, erkennt er plötzlich, dass er in sehr vielen Punkten gegen das Gesetz und den Willen Gottes verstoßen hat und er ein Sünder ist, der den Tod verdient hat (7,9-10; 6,23). Durch Sündenbekenntnis und den Glauben an Jesus Christus sowie dessen stellvertretenden Tod für unsere Sünden empfängt man Vergebung der Sünden und ewiges Leben (6,22-23; 1.Joh 1,9). Jetzt, als Kind Gottes, möchte man nicht länger der Sünde dienen, sondern der Gerechtigkeit – und Gottes Willen tun (6,18). Doch leider stellt jeder Glaubende bald fest, dass er seine guten Vorsätze nicht halten kann und er immer wieder sündigt. Das beunruhigt viele und führt bei manchen sogar zu Zweifeln, ob sie überhaupt errettet sind – weil ihre Werke doch eher das Gegenteil zu beweisen scheinen!
Unruhe wegen unserer Sünde ist durchaus angebracht. Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Heilige Geist an uns arbeitet und uns von der Sünde überführt hat (Joh 16,8), damit wir Buße tun – und vielleicht das nächste Mal mit seiner Kraft der Sünde widerstehen (oder wiederum Buße tun; 1.Joh 1,9). Da der Herr uns auffordert, grenzenlos vergebungsbereit zu sein (Mt 18,21-22; Lk 17,3-4), dürfen wir sicher sein, dass er es erst recht ist!
Aber Sünde ist kein Beweis dafür, dass man nicht errettet ist! Ein Leben ohne Sünde gibt es nicht (1.Joh 1,8) und selbst Paulus kannte die Diskrepanz zwischen dem eigenen Wollen und der Realität (V.15.18-.19.21-23). Natürlich sollte es das Ziel jedes Glaubenden sein, möglichst nicht zu sündigen. Aber unsere Errettung hängt nicht von unserer eigenen Leistung ab, sondern von Jesus Christus. Er rettet uns von dem Leib des Todes (V.24; vgl. 6,23). Deshalb haben wir allen Grund, Gott zu danken (V.25)!