Matthäus 18,21-35
Heutige Bibellese:
Hiob 12,1-15,35 / Matthäus 18,21-19,12 / Psalm 24,1-10 / Sprüche 6,6-11
Ein Denar ist der Tageslohn eines Arbeiters (20,2), so dass einhundert Denare etwa einem Drittel eines Jahreslohnes entsprechen. Es war daher durchaus realistisch, dass der Mitknecht mit Fleiß und Sparsamkeit diesen Betrag würde zurückerstatten können. Der andere Knecht war dagegen zehntausend Talente schuldig, wobei ein Talent 6000 Denaren entsprach. Seine Schuld war damit sechshunderttausend mal höher. Daher war sein Versprechen, alles bezahlen zu wollen (V.26), absolut unrealistisch. Doch wie reagiert sein Herr? Er lacht ihn nicht aus, schickt ihn auch nicht weg, sondern er erlässt ihm – innerlich bewegt – seine Schuld!
Erinnert uns das nicht an unseren Herrn, der auch uns mit unserer Sündenschuld nicht wegschickt? Manche Menschen sind genauso töricht wie der Knecht und versuchen, die Schuld selber abzubezahlen. Solche werden am Ende ihres Lebens feststellen müssen, dass es nicht gereicht hat, denn „was wird ein Mensch als Lösegeld geben für sein Leben?“ (16,26). Wir müssen die Menschen vor diesem Irrtum warnen und ihnen von der Güte und dem Erbarmen unseres Herrn erzählen, der jedem, der ihn darum bittet, die Schuld dauerhaft erlässt.