Offenbarung 5,1-5.9
Heutige Bibellese:
Sacharja 9,1-17 / Offenbarung 5,1-14 / Psalm 132,1-18 / Sprüche 29,19-20
Nun sieht Johannes ein Buch in der Rechten dessen, der auf dem Thron sitzt, ein innen und auf der Rückseite beschriebenes Buch, das mit sieben Siegeln versiegelt ist (V.1). Hesekiel beschreibt in Hes 2,9-10 eine Buchrolle, die mit Klagen, Seufzen und Wehgeschrei beschrieben war – eine passende Reaktion wenn wir im Folgenden erfahren, was das Öffnen der Siegel bewirkt. Das versiegelte Buch enthält die Gerichte, die über die Erde ausgegossen werden, um alles das zu vernichten, was Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit widerspricht und deshalb vor der Aufrichtung des Reiches beseitigt werden muss. Auch Jer 32,6-16 ist in diesem Zusammenhang interessant. Dort wird berichtet, dass Jeremia einen Acker kauft, weil er das Lösungsrecht dazu besaß (vgl. 3.Mo 25,23-25), und anschließend den Kaufbrief versiegelt. Deshalb ist die Frage in V.2, wer das Recht besitzt, die Siegel des Buches zu lösen, die Frage nach dem „Eigentümer“, der das Recht hat, den Kaufbrief zu öffnen und die Erde in Besitz zu nehmen (zu lösen), die sich z.Z. in fremden Händen befindet (denen Satans, des Fürsten der Welt, Joh 12,31)!
Dass das Buch innen und außen beschrieben ist, weist darauf hin, dass es alle Gedanken Gottes in Bezug auf die Erde enthält. Johannes weint, weil niemand für würdig befunden wird, dieses Buch zu öffnen. Er ist wohl der einzige Mensch, der je im Himmel geweint hat. Doch dann erfährt er, dass es Einen gibt, der die Würde und das Recht besitzt, das Buch zu öffnen: der Löwe aus dem Stamm Juda – unser Herr (1.Mo 49,9-10). Er ist der von Gott eingesetzte Erbe von Himmel und Erde (Hebr 1,2). Er ist es, der die Menschen erkauft hat (V.9). Er ist würdig, die Siegel zu öffnen und die Gerichte auszuführen, um die Erde loszukaufen.
Nicht ein Engel erklärt Johannes dieses, sondern ein Ältester. Die Engel besitzen nicht so viel Einsicht wie die Glaubenden.