Offenbarung 16,12-16
Heutige Bibellese:
Nehemia 1,1-3,13 / Offenbarung 16,1-21 / Psalm 143,1-12 / Sprüche 30,17
Bei der sechsten Schale wird das Reich des Tieres angegriffen. Der Euphrat war die natürliche Grenze zwischen dem Osten und dem Westen. Er war auch die östliche Grenze des Römischen Reiches. Die sechste Schale ermöglicht dem König des Ostens (vermutlich Völkern aus dem Nordosten und Norden) das Überschreiten dieser Grenzlinie und den Einfall in das neue Römische Reich. Bereits beim sechsten Posaunengericht wurde das Römische Reich von feindlichen Kriegsheeren aus dem Osten (9,13-16) heimgesucht, und da die Schalen schnell auf die Posaunen folgen, könnten beide Truppenbewegungen zusammenhängen.
Nimmt man andere Prophetien des AT hinzu, dann ergibt sich folgendes Bild: Das Oberhaupt des neuen Römischen Reiches und der Führer des Staates Israel sind durch einen Bund verbunden (Jes 28,15; Dan 9,27). Kurz vor dem Kommen des Herrn (in dieser Zeit ist das Tier Oberhaupt des Römischen Reiches und der Antichrist der „König“ Israels), werden die Nachbarvölker Israels und Assur einen Bund gegen Israel schließen (Ps 83,6-9). Dieses Bündnis wird vom König des Nordens angeführt (Dan 11,40-45). Er wird in Israel eindringen und nach Ägypten weiterziehen (Dan 11,42). Doch dann wird er weitere Gerüchte von Osten und Norden hören, die ihn erschreckt zurückkehren lassen (Dan 11,44). Darunter werden auch die Truppen des Römischen Reiches sein, die von Norden in Israel eindringen und sich in Harmagedon (d.h. dem Gebirge von Megiddo) versammeln werden (V.16). Sie versammeln sich zum Krieg des großen Tages Gottes (V.14). Jerusalem wird eingenommen werden (Sach 14,2). Doch der Herr Jesus wird die Heere des Römischen Reiches vernichten (Kap. 19,19.21), wie auch die des Reiches Gog (Hes 38-39). Auch der König des Nordens wird eine Niederlage erleiden (Dan 11,45).