Markus 1,12-13
Heutige Bibellese:
2.Mose 17,8-19,15 / Markus 1,1-28 / Psalm 35,17-28 / Sprüche 10,6-7
Als Jesus 40 Tage in der Wüste war, wurde er vom Satan versucht. Jesus war nicht ein göttlicher Mensch, sondern gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott. Er kannte menschliche Begierden wie Hunger und Durst. Als ihn nach 40 Tagen ohne Essen hungerte, versuchte der Teufel, ihn dazu zu bewegen, sich auf unangemessene Weise Nahrung zu beschaffen, doch er widerstand dieser und anderen Versuchungen. Im Jakobusbrief (1,14) lesen wir, dass nicht Gott uns versucht, sondern dass unsere eigenen Begierden uns fortziehen – und der Satan versucht, unsere Begierden zu nutzen, um uns zur Sünde zu verleiten, wie das Beispiel Jesu zeigt. Wenn man den Begierden nachgibt, sündigt man (wenn man z.B. Essen stiehlt, um den Hunger zu stillen, anstatt auf Gottes Hilfe zu warten, der doch weiß, was wir benötigen; Jak 1,15; Mt 6,8).
Wenn wir anhand der ausführlicheren Parallelberichte in Mt und Lk sehen, wie Jesus dem Teufel widerstand, sind wir vielleicht entmutigt, weil es uns oft nicht gelingt, ebenso zu widerstehen. Doch Gott möchte uns nicht entmutigen, sondern ermutigt uns vielmehr. Jesu Versuchung geschah nicht nur, um uns ein Beispiel zu geben, dass es möglich ist, der Sünde zu widerstehen. Sie geschah auch, damit er mit unseren Schwachheiten in Versuchungssituationen Mitleid haben kann! Jesus hat gleiches durchlebt wie wir. Wir müssen uns nicht frustriert von Gott abwenden, sondern dürfen ihm jederzeit mit größter Freimütigkeit nahen und alles sagen, um Barmherzigkeit und Gnade zu empfangen (Hebr 4,15-16)!