Apostelgeschichte 22,23-29; 23,11
Heutige Bibellese:
Jeremia 51,1-53 / Apostelgeschichte 22,17-23,11 / Psalm 69,17-37 / Sprüche 24,8-9
Die Burg Antonia, in der die Römer stationiert waren, um den Tempelberg zu überwachen, befand sich an der Nordwest-Ecke des Tempelplatzes. Sie war auf einem über 20 m hohen Felsen erbaut worden, der nach allen Seiten sehr steil abfiel (außer nach Süden, wo die Burg an den Tempelbezirk angrenzte). Der höchste ihrer vier Türme war über 30 m hoch. In dieser festen Burg wurde Paulus gefangen gehalten. Und gerade hier durfte er die schon in den Psalmen festgehaltene Erfahrung machen:
Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter [...] meine hohe Feste. (Ps 18,3)
Gott ist uns Zuflucht und Stärke [oder Bollwerk], als Beistand in Nöten reichlich gefunden. (Ps 46,2)
Hier rettete Gott ihn durch sein römisches Bürgerrecht vor der Auspeitschung (V.25). Gott handelt oft nicht durch spektakuläre Wunder. Aber wer offene Augen hat, kann sein Wirken in vielen „Kleinigkeiten“ deutlich sehen. Auch dass Paulus einen Neffen hatte, war kein „Zufall“, sondern Teil der Vorsehung Gottes (23,16-22). Dieser Neffe wird in der Bibel nicht wieder erwähnt. Und doch zeigt uns sein Auftreten, dass selbst kleine Details unseres Lebens wie die Familienangehörigen von Gott genau geplant sind.
Nach seinem Auftritt vor dem Hohen Rat stärkte der Herr Paulus dadurch, dass er selbst zu ihm kam, ihm Mut zusprach und ihm bezeugte, dass er auch in Rom als Zeuge für ihn würde auftreten müssen (23,11).