Johannes 12,1-3
Heutige Bibellese:
1.Samuel 5,1-7,17 / Johannes 11,46-12,19 / Psalm 118,1-18 / Sprüche 15,18
Marta und Maria werden das erste Mal in Lk 10,38-42 erwähnt, wo Marta sich darüber beklagt, dass Maria sie bei der Arbeit nicht unterstützt und stattdessen den Worten Jesu zuhört. Jesus dagegen, der die Dinge ganz anders bewertet, belehrt Marta, dass Maria das gute Teil erwählt hat. Auch wir treffen eine gute Wahl, wenn wir uns trotz dringender Arbeit Zeit für sein Wort nehmen.
Im heutigen Textabschnitt treffen wir (nach 11,1-45, wo Maria wieder den Platz zu den Füßen Jesu einnimmt, 11,32) zum dritten Mal auf das Schwesternpaar. Wieder ist Marta am Dienen (V.2), doch diesmal beklagt sie sich nicht, dass ihre Schwester nicht mithilft und wieder zu den Füßen des Herrn niederkniet. Es gibt diesmal keine Differenz zwischen ihnen. Während Marta dient, salbt Maria den Herrn. Der Wohlgeruch des Salböls erfüllt das ganze Haus (V.3). Daraus kann man schlussfolgern, dass die Salbung ein Bild für die Anbetung ist (vgl. die Verbindung von Wohlgeruch und Gebet in Esr 6,10; Off 8,3).
Das Erkennen Jesu und das Wissen um seine Macht, Tote aufzuerwecken, führt sowohl zur Anbetung (Maria) als auch zum Dienst für ihn (Marta). Beides ist notwendig: Das Niederknien vor den Füßen Jesu, um auf Sein Wort zu hören und Ihn anzubeten, und das Aufstehen, um Ihm zu dienen!