Römer 7,1-6.12
Heutige Bibellese:
Jeremia 12,1-14,10 / Römer 7,1-13 / Psalm 53,1-7 / Sprüche 22,24-25
Im vorigen Kapitel wurde bereits festgestellt, dass der Glaubende bei der Bekehrung mit dem Tode Christi einsgemacht wurde (symbolisch dargestellt in der Taufe, 6,3.5). Durch diesen Tod sind wir dem Gesetz getötet worden und leben fortan unter der Gnade (V.4; 6,14). Sobald ein Ehepartner stirbt, ist der Ehebund erloschen und der Überlebende von allen eingegangenen Verpflichtungen befreit (V.1-3). Gleichsam erlischt mit dem Tod auch der Anspruch des Gesetzes auf einen Menschen. Solange der Mensch im Fleisch (d.h. entsprechend seiner sündigen Natur) lebt, lebt er seine Vorlieben, Leidenschaften, Lüste und Begierden mehr oder weniger frei aus und sündigt dadurch. Das Gesetz verbietet bestimmte Dinge (Neid, Begehren was anderen gehört, Ehebruch usw.). Doch gerade das Verbotene erscheint dem Menschen besonders reizvoll. Man glaubt dem Gesetzgeber nicht, dass er einen durch die Einschränkung schützen möchte und probiert es erst recht aus. So war es im Paradies: Alle Früchte durften gegessen werden, nur die eines Baumes nicht, und gerade dazu ließen Adam und Eva sich verführen (1.Mo 3). Man kann Kinder vor heißen Herdplatten warnen und doch fassen sie irgendwann drauf – vermutlich kennen Sie dies aus eigener Erfahrung. Das Gesetz verführt uns also zum Sündigen (V.5).
Doch wir sind dem Gesetz gestorben, wir gehören jetzt jemandem anders (V.4): Jesus Christus. Der hat uns losgekauft, um sich ein eigenes Volk (bestehend aus allen Glaubenden) zu reinigen (Tit 2,14). Deshalb sollen wir nicht länger nach den Leidenschaften des Fleisches leben, sondern nach dem Neuen des Geistes und Gott Frucht bringen! Der Geist ist nötig, weil nur er uns die Kraft geben kann, der Sünde zu widerstehen und in Gerechtigkeit zur Heiligkeit nach dem Willen Gottes zu leben (V.6.12; 6,19).