Lukas 20,9-16
Heutige Bibellese:
5.Mose 32,1-52 / Lukas 20,1-26 / Psalm 90,1-17 / Sprüche 13,11
Der Weinberg ist ein Bild für das Volk Israel (Jes 5,7). Die Weingärtner, also diejenigen, die den Weinberg bearbeiten und pflegen, d.h. für das Wohlergehen des Volkes zu sorgen hatten, sind besonders die religiösen Führer des Volkes. Doch Volk und Führer gerieten schnell auf Abwege, indem sie dem Götzendienst verfielen und andere Sünden begingen. Deshalb sandte Gott verschiedene Propheten, doch sie hörten nicht auf sie, sondern schlugen und töteten viele von ihnen (Jer 35,15; Lk 11,47; Röm 11,33). Jetzt hatte Gott seinen Sohn gesandt – und nicht einmal vor ihm fürchteten sie sich, sondern standen kurz davor, auch ihn zu töten (vgl. 1.Thess 2,15). Wie würde Gott, der Herr des Weinbergs, darauf reagieren? Er würde sie töten und den Weinberg anderen geben! Das erfüllte sich 66-70 n.Chr., als die Römer in der Folge des Jüdischen Aufstandes Galiläa und Judäa eroberten, Jerusalem zerstörten und unzählige Menschen töteten bzw. versklavten. Das Land kam damit direkt in römische Hände. Der Ausdruck „die anderen, denen der Weinberg (d.h. das Volk Gottes) gegeben wurde“, kann sich entweder auf die Heiden und die Gemeinde beziehen oder auf das zukünftige wiedergeborene Israel.
Sind wir bessere „Weingärtner“ der Gemeinde? Bringen wir Gott die erwartete Frucht? Hören wir auf seine Knechte?