Hebräer 12,18-25
Heutige Bibellese:
Hesekiel 11,1-12,28 / Hebräer 12,12-29 / Psalm 105,16-45 / Sprüche 26,28
Der alte Bund wurde am Berg Sinai geschlossen, einem Berg, der betastet werden konnte. Sinai ist der Berg des Gesetzes, der Gericht bringt (weil kein Mensch das Gesetz halten kann) und deshalb von Feuer, Dunkel, Finsternis, Sturm Posaunenschall und nicht zu ertragenden Worten umgeben ist (V.18-21).
Der neue Bund wird dagegen durch einen anderen Berg symbolisiert, den Berg Zion mit dem himmlischen Jerusalem (V.22; vgl. Gal 4,24-26). Der Gegensatz zwischen beiden „Bergen“ (Systemen) könnte größer kaum sein: statt Gericht herrscht dort Gnade, statt Furcht Frieden!
Zum himmlischen Jerusalem gehört der große Kreis der Engel, dann die Gemeinde der Erstgeborenen, d.h. die an Jesus Christus Glaubenden, die DEM Erstgeborenen, Christus, gleichförmig sind (Röm 8,29) und deren Namen in den Himmeln angeschrieben sind (Lk 10,20). Das Zentrum bildet Gott selbst, der Richter aller. Und auch die Geister der vollendeten Gerechten gehören dazu, d.h. der alttestamentlichen Glaubenden, die erst zu Beginn des Tausendjährigen Reiches „vollendet“, d.h. mit neuen Leibern bekleidet, werden und sich bis dahin als Geister in einem Zwischenzustand befinden (vgl. 1.Pt 3,19). Mittler des neuen himmlischen Systems ist Jesus Christus, der den neuen Bund mit seinem eigenen Blut gestiftet hat (9,15-18; Lk 22,20).
Diejenigen, die Gottes Worte vom Sinai verwarfen, entgingen der Strafe nicht. Wie viel weniger die nicht, die sich von den Worten Jesu abwenden. Der Vater selbst hat im Sohn gesprochen (1,1), andere haben das Gehörte weitergesagt (und niedergeschrieben) und sind dabei von Gott selbst durch Zeichen und Wunder bestätigt worden (2,3-4). Und das Blut Jesu redet bis heute (V.24). Das Reden Jesu ist kostbar. Wir sollten uns weder davon abwenden, noch es gering schätzen!