Lukas 18,9-14
Heutige Bibellese:
5.Mose 26,1-27,26 / Lukas 18,1-17 / Psalm 87,1-7 / Sprüche 13,4
Das Gebet ist neben dem Bibellesen das Wichtigste, was ein Christ täglich praktizieren sollte. Die heutigen Verse zeigen aber, dass Gebet nicht gleich Gebet ist. Es ist schön, wenn unsere Gebete nicht nur Bitten, sondern auch Danksagungen enthalten (Phil 4,6; Kol 4,2). Aber wenn die Danksagung nur aus Überheblichkeit gegenüber anderen Menschen besteht (die Gott nicht weniger liebt als uns; V.11) oder darin, aufzuzählen, was wir tolles erreicht haben („was ich erwerbe“, V.12) – ohne daran zu denken, dass der Herr es war, der Gelingen zu unserem Tun geschenkt hat, dann ist sie völlig wertlos. Und wenn wir Gott stolz erzählen, wie treu wir seine Forderungen erfüllen – und gar keinen Blick mehr dafür haben, wie oft wir seinen Willen verletzen – was soll Gott dazu sagen? Er wird dafür sorgen müssen, dass unser Stolz und Hochmut zerstört wird!
Der Zöllner dagegen blieb von ferne stehen (V.13; im Talmud wird berichtet, dass ein Haus unrein wurde, wenn ein Zöllner es betrat), weil er erkannte, dass er unwürdig war, sich Gott zu nähern. Doch er flehte Gott um Gnade an – und sein Gebet wurde erhört!
Wir haben das große Vorrecht, Gott durch das Blut Jesu Christi nahen zu können (Hebr 10,19-20). Wir müssen nicht „von ferne“ stehen bleiben. Doch wir sollten darauf achten, in der rechten (demütigen) Gesinnung zu Gott zu kommen. Dann wird Gott uns Barmherzigkeit und Gnade zur rechtzeitigen Hilfe schenken (Hebr 4,16).