Offenbarung 18,1-19
Heutige Bibellese:
Nehemia 5,14-7,72 / Offenbarung 18,1-24 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 30,21-23
Mit „nach diesem” wird ein neuer Abschnitt eingeleitet. Hier sehen wir Babylon nicht als religiöses, sondern als politisches, wirtschaftliches und kulturelles System. Die Hauptmerkmale von Babylon sind „Gräuel“ und „Unreinheit der Hurerei“ (17,4). Gräuel bezeichnet Götzendienst. In der endzeitlichen Kirche wird man sehr viel davon finden, obwohl nur Gott, dem Vater, und Jesus Christus Verehrung und Anbetung gebühren. Überall, wo die Kirche in heidnische Gebiete vordringen konnte, bestand und besteht die Gefahr der Integration des Götzendienstes in Leben und Bräuche der Kirche. Hurerei beschreibt dagegen die böse Verbindung mit der Welt. Die Kirche hat sich mit den politischen und wirtschaftlichen Führern der Welt verbunden (V.3) und übt bis heute politische Macht aus. Die wahre Kirche ist nur mit einem Herrn verbunden – mit Jesus Christus, der ihr Haupt ist. Jede Verbindung mit anderen Führern (politisch, wirtschaftlich, usw.) ist Hurerei. Doch der Herr wird die große Stadt richten, die alle Nationen zur Hurerei verleitet hat (V.2). Ihre Zerschlagung wurde bereits in 16,17-19 im Zusammenhang mit der letzten Schale erwähnt. Hier erfahren wir, wie schnell sie durch das Gericht verwüstet wird: in einer Stunde (V.10.19)!
Drei Menschengruppen klagen über ihren Fall: Die Könige der Erde (V.9), die Kaufleute der Erde (V.11) und die Steuermänner und Schiffsleute und andere auf dem Meer Beschäftigte (V.17). Die Erde ist oft ein Bild für Beständigkeit und Ordnung, d.h. für seit langem mit Gott in Verbindung stehende Völker, während das Meer für aufgewühlte, gottlose Nationen steht. Die Trauer der auf dem Meer Beschäftigten entspricht damit der Feststellung in 16,19, dass auch die Nationen außerhalb des Römischen Reiches unter der Vernichtung Babylons zu Fall kommen.