Lukas 11,38-46
Heutige Bibellese:
5.Mose 4,1-49 / Lukas 11,37-12,7 / Psalm 78,23-53 / Sprüche 12,15-16
Legen wir anderen Menschen Lasten auf, die wir selber nicht zu tragen bereit sind (V.46)? Jesus zielte mit dieser Aussage zunächst auf die strengen Forderungen der Pharisäer, das Gesetz bis ins kleinste Detail zu beachten (V.42). Natürlich war das nicht zu verurteilen. Deshalb sagt Jesus auch, dass man nach ihren Reden handeln sollte – selbst wenn sie selber nicht danach handelten (Mt 23,3). Doch leider hatten die Pharisäer das Wichtigste übersehen: ihren eigenen inneren Zustand (V.39)!
Wir stehen zwar nicht mehr unter dem Gesetz, haben aber den Heiligen Geist empfangen und damit die Voraussetzung, um in Heiligkeit leben zu können (1.Pt. 1,15). Das widerspricht unserer alten Natur und gelingt folglich nicht immer, so dass wir darauf angewiesen sind, uns gegenseitig immer wieder zu stärken, zu ermuntern und aufeinander Acht zu haben (Hebr 12,12-15). Doch gerade dabei müssen wir immer wieder auf die Schwachen Rücksicht nehmen, sie nicht überfordern (Röm 15,1) – und vor allem aufpassen, nicht mit dem Balken vor dem eigenen Auge anderer Leute Splitter beseitigen zu wollen (6,42). Damit würden wir eine Last auflegen, die wir selber nicht tragen.
Doch wir können die Forderung auch auf ganz praktische Dinge anwenden. Sind wir uns für manche Arbeiten in der Gemeinde bzw. im Reich Gottes „zu schade“ und denken: „Das können doch andere machen“? Nur wer selbst bereit ist mit anzufassen, kann dies auch von anderen fordern!