Johannes 6,28-29.44

Mai 10

Heutige Bibellese:

Richter 9,1-57 / Johannes 6,22-46 / Psalm 107,1-43 / Sprüche 14,28-30


Gott hatte Israel durch Mose das Gesetz gegeben. Jeder Mensch, der das Gesetz halten würde, sollte dadurch ewig leben (3.Mo 18,5). Doch das Gesetz erwies sich als untauglich, um dem Menschen ewiges Leben zu geben; es deckt nur schonungslos die Sündhaftigkeit der Menschen auf (Röm 3,20).

Deshalb ist der Neue Bund („Neues Testament“ bedeutet „Neuer Bund“!) ein so großes Geschenk. Gott fordert darin vom Menschen nur noch ein Werk: an Jesus Christus zu glauben (V.29)! Wir müssen glauben, um errettet zu werden – mehr brauchen wir nicht zu tun. Doch für weniger „Einsatz“ ist die Errettung nicht zu haben. Der konkrete Willensentschluss, an Jesus Christus zu glauben, ist unbedingt nötig.

In V.44 lesen wir dagegen, dass der Vater jeden Glaubenden zu sich gezogen hat. Hängt nun doch alles von Gott ab und nicht vom Menschen? Die Bibel stellt uns öfter vor dieses Phänomen, dass Gottes und menschliches Wirken zusammenkommen. Die sich gegenseitig scheinbar ausschließenden Sichtweisen sind beide wahr. Viele Glaubende standen dem Glauben früher sehr ablehnend gegenüber – bis Gott ihr Herz „erweicht“ hat, sie sich damit auseinander gesetzt haben und Gott ihnen plötzlich die Augen geöffnet hat. Ohne Frage: Gott ist bei der Bekehrung eines Menschen aktiv. Andererseits wird aber niemand gegen seinen Willen gezwungen, an Jesus Christus zu glauben. Jeder Mensch kann frei entscheiden, wie er auf Gottes Wirken antwortet. Bei einer Ablehnung trägt er selbst die Verantwortung, so dass Gottes Gericht über ihn gerecht ist!


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