Apostelgeschichte 26,1-29

Sept 29

Heutige Bibellese:

Klagelieder 4,1-5,22 / Apostelgeschichte 26,1-32 / Psalm 73,1-28 / Sprüche 24,15-16


Herodes Agrippa II. war im Gegensatz zu seinem Vater (Agrippa I., Kap. 12) unbeliebt. Da er erst 17 Jahre alt war, als sein Vater starb, hielt der Kaiser ihn als Nachfolger für zu jung und unterstellte die Provinz Judäa einem römischen Statthalter. Als ca. 30-jähriger herrschte Agrippa II. als „König“ über die Gebiete im Nordosten Israels. Als Freund der kaiserlichen Familie in Rom erhielt er außerdem das Privileg, den Hohenpriester zu ernennen und den Tempelschatz zu verwalten. Seine Schwester Berenike war der jüdischen Religion zugeneigt, führte aber trotzdem ein lasterhaftes Leben und lebte mit ihrem Bruder zusammen, was Anstoß erregte. Auch Agrippa kannte sich im Judentum gut aus (V.3; 25,26), so dass Paulus ein faires Urteil erwarten konnte.

Paulus stellt bei seiner Verteidigung heraus, dass er wegen einer Sache angeklagt ist, die alle Juden sehnsüchtig erwarten: die Auferstehung der Toten (V.6-8). Er verschweigt nicht, dass zur Erlangung der Hoffnung auf die Auferstehung Buße und Bekehrung nötig sind (V.20). Schon Mose und die Propheten haben davon geredet, dass der Christus leiden und durch seine Totenauferstehung der Hoffnung auf die eigene Auferstehung neues Licht geben würde (V.22-23). Er verkündigte nichts Neues oder Fremdes. Wer den Propheten glaubte, musste auch dem glauben, was Paulus verkündigte (V.27)! Paulus war davon überzeugt, dass auch Agrippa den Propheten glaubte. Agrippa hatte die Rede des Paulus verstanden und merkte, dass er kurz davor war, auch ein Christ zu werden (V.28). (Man kann die Aussage Agrippas allerdings auch als spöttische oder ironische Bemerkung auffassen.) Paulus jedenfalls bezeugte ihm, dass er dafür beten würde, dass dies für alle seine Zuhörer einträfe (V.29). Beten auch Sie für die Bekehrung ihrer Mitmenschen!


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