Johannes 5,1-16

Mai 07

Heutige Bibellese:

Richter 4,1-5,31 / Johannes 5,1-23 / Psalm 106,1-12 / Sprüche 14,20-22


Der geheilte Kranke vom Teich Betesda war äußerlich wiederhergestellt, aber auf sein Inneres hatten seine Begegnung mit Jesus und das Wunder noch keine Auswirkungen – er war noch nicht bekehrt. Er fürchtete die Juden und schob die Schuld, dass er das Sabbatgesetz gebrochen hatte, auf Jesus (V.11). Das war natürlich formal korrekt, zeigt aber, dass er sich mit den Juden stärker verbunden fühlte als mit Jesus. In V.15 „verpetzt“ er Jesus sogar noch an sie – was dazu führte, dass Jesus verfolgt wurde!

Da Jesus das Herz des Geheilten kannte, suchte er ihn erneut auf (ausgerechnet im Tempel, dem Ort, wo man Gott besonders verehrte), um ihn zu warnen. Er war zwar gesund geworden, aber wenn er mit seinem sündigen Leben fortführe, würde ihm weit Schlimmeres widerfahren. Es geht hier nicht um einzelne Sünden, wie sie selbst im Leben Glaubender noch vorkommen, sondern darum, unter der Herrschaft der Sünde zu leben. Wer nicht durch den Glauben an Jesus Christus von der Knechtschaft der Sünde freigemacht wird (Röm 6), wird das ewige Leben nicht erben, so dass sein Ende in der Hölle weit ärger ist als die schlimmste Krankheit auf Erden! (Natürlich kann sich V.14 auch darauf beziehen, dass der Herr sündigende Glaubende züchtigt, damit sie von der Sünde ablassen und in Heiligkeit leben, Hebr 12,10; doch das Verhalten des Geheilten scheint eher für die erste Deutung zu sprechen.)


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