Sacharja 9,9-11

Dez 13

Heutige Bibellese:

Sacharja 9,1-17 / Offenbarung 5,1-14 / Psalm 132,1-18 / Sprüche 29,19-20


Bei seinem ersten Kommen ritt Jesus Christus auf einem Eselsfüllen, wie alle vier Evangelien übereinstimmend berichten. Doch die Menschen akzeptierten ihn nicht als ihren König, so dass er seine universelle Herrschaft erst nach seiner Wiederkunft errichten wird. Ab Vers 10 wird beschrieben, welche Segnungen das (zweite) Kommen des Messias bringen wird: Es wird Frieden herrschen (V.10), Israel wird erlöst werden (V.11-17; wobei mindestens V.13 bereits in den Siegen der Makkabäer über die griechischen Könige Syriens eine Vorerfüllung gefunden hat). Außerdem wird der Messias die falschen Hirten vernichten (10,1-5) und ganz Israel sammeln (10,6-12).

Wenn Jesus wiederkommt, wird er zunächst die Feinde Israels vernichten: Die Streitwagen, Pferde und Kriegsbogen werden aus Ephraim (d.h. dem Nordreich) und Jerusalem (das hier stellvertretend für ganz Juda steht) ausgerottet werden (V.10). Seit Beginn der Geschichte sehnt sich die Menschheit nach Frieden, und doch wird es auf Erden keinen dauerhaften Frieden geben, bis Christus wiederkommt und er alle Kriege beendet.

Kommt, schaut die Großtaten des HERRN, der Entsetzen verbreitet auf Erden! Der Kriege beschwichtigt bis ans Ende der Erde, Bogen zerbricht und Speere zerschlägt, Wagen mit Feuer verbrennt. (Ps 46,9-10)

Obwohl hier Nord- und Südreich extra genannt werden, wird Israel unter der Herrschaft Christi dennoch wieder zu einem Volk geeint werden.

Das Blut des Bundes, um dessentwillen der HERR die Gefangenen Israels befreien wird (V.11), erinnert an das Blut, das bei der Schließung des Bundes am Sinai versprengt wurde (vgl. 2.Mo 24,8), doch gemeint ist wohl eher das Blut des neuen Bundes (Mt 26,27-28). Die Grube ohne Wasser ist ein Bild für die weltweite Zerstreuung (nicht die babylonische Gefangenschaft), durch die die Juden zum Aufenthalt in fremden Ländern gezwungen waren (Lk 21,24; vgl. Hes 37,12, wo dafür der Begriff „Gräber“ benutzt wird). Israel hat den Bund vom Sinai gebrochen, aber Gott steht zu seinen Bündnissen und Verheißungen, die er gegeben hat (z.B. den Bund mit Abraham, seinen Nachkommen das Land Israel zu geben – oder die Verheißung des neuen Bundes; 1.Mo 15,18; Jer 31,31-34). Menschliche Untreue kann niemals die Treue Gottes aufheben (Röm 3,3; 2.Tim 2,13). Seine Berufungen sind unbereubar (Röm 11,29). Und selbst wenn Israel das Evangelium mehrheitlich ablehnt, so bleibt es doch (wegen der Väter) ein auserwähltes, von Gott geliebtes Volk. Um des Blutes des (neuen) Bundes wegen, das die Grundlage auch für die Wiederherstellung Israels sein wird, werden die Gefangenen Israels freigelassen.

Vers 11 lässt sich auch auf die Glaubenden des jetzigen Zeitalters anwenden: Befreiung geschieht durch das Blut des Bundes (das Jesus am Kreuz für uns vergossen hat) – Befreiung von Sünde, von Ängsten, von Gebundenheit, von Süchten usw..