1.Johannes 4,7.15-20
Heutige Bibellese:
Daniel 9,1-11,1 / 1.Johannes 4,1-21 / Psalm 121,1-8 / Sprüche 28,23
Zwei Bedingungen werden uns hier als Voraussetzung dafür genannt, dass wir in Gott bleiben und Gott in uns bleibt: Ein schriftgemäßes Bekenntnis zu Jesus Christus (als Gottes Sohn, der als wahrer Mensch gekommen ist, V.2.15; 2,23) und Liebe – zu Gott, aber auch zu den Brüdern, wodurch die Liebe zu Gott sichtbar wird (V.16.20). Gott liebt nicht nur, sondern Gott ist Liebe – seinem Wesen nach. Wenn wir in der Liebe bleiben, dann bleiben wir in Gott, weil Liebe ja Gottes Wesen ausmacht. Andererseits gilt: Wenn wir in der Liebe bleiben, dann haben wir etwas vom Wesen Gottes in uns (wir sind aus Gott geboren, V.7) und deshalb bleibt auch Gott in uns. Für Liebe steht in V.16 immer das griechische Wort „agape“, d.h. der Begriff, der für die Liebe Gottes steht (auch in V.20 geht es um die göttliche Liebe zu den Brüdern). Das ist wichtig, weil auch manche Nichtglaubende viel Liebe haben, aber eben keine göttliche Liebe (sondern „philadelphia“, Bruderliebe bzw. Menschenliebe); in ihnen ist Gott nicht!
Die Liebe in V.17-18 bezieht sich vom Zusammenhang her eindeutig auf die göttliche Liebe in uns (zu ihm). Wenn wir mit göttlicher Liebe erfüllt sind, was nach V.16 auf eine sehr innige Beziehung zu Gott schließen lässt, dann ist alle Furcht (insbesondere vor Gottes Gerichtstag) ausgetrieben. Christus hat am Kreuz die Strafe für die Sünde getragen, nun wird seine Gerechtigkeit auch uns zugerechnet (Röm 4,22-23; 1.Kor 1,30). Er ist im Himmel und hat das Gericht (am Kreuz) hinter sich, und auch wir kommen nicht mehr in das Gericht (Joh 5,24; „wie Er ist, sind auch wir in der Welt“, V.17). Unsere Beziehung zu Gott ist nicht länger von Zorn (bei Gott) und Furcht (unsererseits), sondern von Liebe geprägt.