Johannes 5,30-41

Mai 08

Heutige Bibellese:

Richter 6,1-40 / Johannes 5,24-47 / Psalm 106,13-31 / Sprüche 14,23-25


Jesus hatte den Juden gesagt, dass Gott sein Vater sei und er dessen Sohn (V.17-26). Für die Juden war dies eine Gotteslästerung, so dass sie ihn töten wollten (V.18). Um ihnen die Glaubwürdigkeit seiner Aussage zu beweisen, führt Jesus mehrere „Zeugen“ dafür an, weil nach jüdischem Recht eine Sache nur durch übereinstimmende Aussage mindestens zweier Zeugen bestätigt wurde (8,17; 5.Mo 19,15).

Zunächst hatte Johannes der Täufer öffentlich bezeugt, dass Jesus der Sohn Gottes ist (V.33; 1,34). Doch Jesus war nicht auf menschliche Zeugen angewiesen, er hatte größere Zeugen (V.34.36). Seine Werke sind Zeugnis seiner Göttlichkeit, weil er Heilungen bewirkte, die es vorher nicht gegeben hatte oder die man nur von Gott erwartete (z.B. die Heilung Aussätziger oder stummer Besessener oder die Auferweckung Toter). Auch Gott selbst hatte bezeugt, dass Jesus sein Sohn war (Mt 3,17; später geschah dies nochmal bei der Verklärung, Mt 17,5). Schließlich wurde seine Gottessohnschaft auch in den Schriften (AT) vorausgesagt (Ps 2,7). Damit hatte Jesus drei Zeugen, ohne auf menschliche Zeugen wie Johannes zurückgreifen zu müssen (nicht dass er diesen nicht achtete, V.33 beweist das Gegenteil, aber er nahm keine Ehre von Menschen an, V.41).

Bemerkenswert ist, dass die Juden die Schriften nicht nur lasen, sondern sogar erforschten (V.39), und dennoch blieb ihnen das Wesentliche – nämlich alles, was Jesus betraf – verborgen. Wenn wir die Bibel lesen, sollte dies immer erwartungsvoll sein und unter Gebet. Wenn man mit der Haltung „das kenne ich alles schon“ die Bibel liest, wird man keine neuen Entdeckungen machen!


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