Hebräer 3,1-6
Heutige Bibellese:
2.Chronik 21,1-23,21 / Hebräer 3,1-19 / Psalm 93,1-5 / Sprüche 26,1-2
Nachdem im ersten Kapitel des Hebräerbriefes Jesu Erhabenheit über die Engel gezeigt wurde, wird hier seine Erhabenheit gegenüber Mose herausgestellt, der bei den Juden ähnlich hoch geachtet wurde wie Abraham (Joh 9,28; Mt 23,2).
Gott hatte Mose als Diener über das Haus Israel gesetzt (V.2.5; dass mit Haus nicht die Stiftshütte, sondern Menschen gemeint sind, zeigt ein Vergleich mit V.6) und war von ihm als treu befunden worden (4.Mo 12,7). Deshalb gab Gott ihm Ehre und Herrlichkeit, indem er z.B. mit Mose von Angesicht zu Angesicht redete (2.Mo 33,11; 4.Mo 12,8) und dieser nach der Begegnung mit Gott dessen Herrlichkeit widerstrahlte (2.Mo 34,29-35).
Doch Christus ist noch größerer Herrlichkeit würdig geachtet worden als Mose, weil ER sein Haus nicht nur verwaltet, sondern selber baut (V.3-4; vgl. Sach 6,12-13). ER hat durch seinen Tod am Kreuz die Grundlage für die Erlösung gelegt. Er ist der Grundstein, der Eckstein und der Erbauer des Hauses (V.3; Mt 21,42; 1.Kor 3,11), während Mose nur ein Teil vom Haus Gottes (Israel) war (allerdings eine tragende Säule).
Mose war zwar treu (insbesondere bezüglich der Verkündigung der Ordnungen und Rechtsbestimmungen Gottes, 5.Mo 4,5), aber er war nur ein Diener. Christus dagegen ist Sohn über sein Haus und nimmt damit eine viel erhabenere Stellung ein (V.5-6). Alle an Jesus Christus Glaubenden gehören zu seinem Haus. Vers 6 sollte nicht als zusätzliches „Annahmekriterium“ verstanden werden, sondern eher als Ermutigung, die Hoffnung, die wir durch den Glauben haben, bis zum Ende festzuhalten und uns ihrer zu rühmen!