Lukas 19,1-10
Heutige Bibellese:
5.Mose 29,1-30,14 / Lukas 19,1-27 / Psalm 89,1-19 / Sprüche 13,7-8
Die Zöllner waren bei den Juden sowohl durch ihre Zusammenarbeit mit den Römern, für die sie die Zölle erhoben (Israel wurde z.Z. Jesu von den Römern beherrscht), als auch dafür, dass sie zur privaten Bereicherung die Zölle in die Höhe trieben, sehr verachtet. Doch Jesus ist für alle Verlorenen gekommen, einschließlich der Verachteten und Ausgestoßenen (V.10)!
Einer der Zöllner, Zachäus, erkannte seine Schuld, glaubte an Jesus, gab die Hälfte seines (im Wesentlichen durch Betrug erworbenen) Besitzes an die Armen und erstattete entsprechend alttestamentlichem Brauch (2.Mo 21,37) das zu unrecht Genommene vierfach zurück.
Ist seiner Familie aufgrund dieser Tat Heil widerfahren und er ein Sohn Abrahams geworden (V.9)? Das wäre kaum mit der Kernbotschaft des Evangeliums (Errettung nur durch Glauben, Röm 3,28) vereinbar. Der Hinweis auf Abraham, der ebenfalls aufgrund des Glaubens gerettet wurde, zeigt, dass Jesus bei Zachäus Glauben gesehen hat. Denn Abraham, der ja vor Mose und dem Gesetz gelebt hat, wurde durch Glauben gerechtfertigt, so dass alle Glaubenden Söhne Abrahams sind (Gal 3,6-7). Die Wiedergutmachung des Zachäus ist ein Zeichen dafür, dass sein Glaube an Jesus eine völlige Umkehr bewirkt hat, einschließlich des Wunsches, das begangene Unrecht wieder gut zu machen. Und dabei ist er nicht kleinlich, sondern erstattet nach alttestamentlichem Vorbild vierfach!