Lukas 20,41-44

April 21

Heutige Bibellese:

5.Mose 33,1-34,12 / Lukas 20,27-47 / Psalm 91,1-16 / Sprüche 13,12-14


Jesus brachte mit der Frage nach dem Christus eine wesentliche Schwachstelle der damaligen Messiaserwartung ans Licht. Der Christus (das ist die griechische Bezeichnung für Messias) sollte Herr aller Menschen (und insbesondere Davids) sein (Ps 110,1). Andererseits sollte er ein Nachkomme Davids (Sohn, Spross; Jer 33,15) sein. Ein Sohn kann genauso wenig über seinem Vater stehen, wie ein Schüler über seinem Lehrer (Mt 10,24). Entweder stand Jesus als Sohn Davids unter seinem Vater, oder er war nicht dessen Sohn. Aber Jesus ist sowohl ein Nachkomme Davids (Mt 1,1) als auch sein Herr, weil er Gottes Sohn ist. Es gab im Verlauf der Kirchengeschichte zahlreiche Versuche, die Göttlichkeit und Menschlichkeit Jesu gegeneinander auszuspielen, die eine Seite zulasten der anderen zu betonen, weil unser Verstand mit der Vorstellung, dass Jesus Mensch und Gott gleichzeitig ist, überfordert wird. Aber wir müssen einfach hinnehmen, dass er beides ist, sonst verlieren wir viel! Wäre er nicht Gott, so wäre er nicht König der Könige und Herr aller Herren, der bald regiert (Off 19,16). Es gab nie einen Menschen, der König oder Herr aller zu einer bestimmten Zeit lebenden Menschen gewesen wäre – geschweige denn aller Menschen, die je existiert haben. Das kann nur Gott sein. Doch wäre Jesus nicht gleichzeitig auch Mensch, dann hätte er nicht für unsere Sünde sterben können – wir wären hoffnungslos verloren. Aber preist den Herrn: Gott hat das Unvorstellbare Wirklichkeit werden lassen!


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