1.Timotheus 1,3-11
Heutige Bibellese:
Hesekiel 31,1-32,32 / 1.Timotheus 1,1-20 / Psalm 114,1-8 / Sprüche 27,17-18
Es ist nicht eindeutig, was wir unter Fabeln und Geschlechtsregister (V.4) zu verstehen haben. Vielleicht jüdische Sonderlehren (vgl. Tit 1,10; 3,9) und die manchmal verwirrenden Geschlechtsregister in der Bibel, vielleicht entsprechende Elemente in der Gnosis oder anderer Sekten. Um manchen Sektengründer ranken sich bizarre Geschichten; Geschlechtsregister spielen noch heute in der Religion der sogenannten Mormonen eine wichtige Rolle.
Timotheus war jedenfalls von Paulus in Ephesus zurückgelassen worden, um dort bestimmte Leute zu unterweisen, sich nicht länger mit diesen Dingen abzugeben, die nur Streitfragen hervorbringen und das Wesentliche behindern: die „Verwaltung Gottes, die im Glauben ist“. Gottes Erlösungsweg sowie dessen Pläne für die Gemeinde und den einzelnen Glaubenden müssen verkündigt werden. Das Ziel aller Gebote Gottes ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben – und keine Streitfragen und leeren Geschwätze, die zwar den Kopf beschäftigen mögen, aber Herz und Gewissen unberührt lassen. Die Irrlehrer meinten, Gesetzeslehrer zu sein, doch sie hatten das große Ziel des Gesetzes gar nicht verstanden. Das Gesetz deckt Sünden auf (Röm 3,20), deshalb ist es nur für Nichtglaubende bestimmt, nicht aber für Glaubende (V.8-10). Das Evangelium der Herrlichkeit Gottes spricht dagegen die Herzen an. Es zeigt uns die Liebe Gottes und möchte bei uns Liebe aus reinem Herzen bewirken (V.5). Nur die Liebe kann das Gesetz erfüllen (Röm 13,10). Die Liebe ist durch den Heiligen Geist in die Herzen der Glaubenden ausgegossen (Röm 5,5). Nun müssen wir unsere Herzen und Gewissen rein halten.