Römer 9,6-14

Sept 11

Heutige Bibellese:

Jeremia 22,1-23,24 / Römer 9,1-18 / Psalm 57,1-12 / Sprüche 23,4-5


Die Juden bildeten sich viel auf ihre Abstammung von Abraham ein – schließlich war er von Gott auserwählt worden, um das Land Kanaan zu erben und zu einer großen Nation (Israel) zu werden (1.Mo 12,1-2; Joh 8,33). Doch die Israeliten glaubten mehrheitlich nicht an Jesus, taten also nicht, was Abraham getan hatte und zeigten dadurch, dass sie keine Kinder Abrahams waren (4,3; Joh 8,37.39.56). Nun ist es aber keinesfalls so, dass die Verheißungen Gottes hinfällig geworden wären (V.6)! Denn Nachkomme Abrahams zu sein bedeutete nicht automatisch, auch „Kind“ zu sein, weil nur Isaak, der nach der Verheißung Gottes geboren war, als Kind zählte (V.8-9). Ismael sowie die späteren Kinder Abrahams (1.Mo 17,18-19;25,1-6) zählten nicht dazu! Dass diese Handlungsweise Gottes keine Ausnahme war, wird durch Anführung eines zweiten Beispiels – aus der nächsten Generation – gezeigt: Als Rebekka, Isaaks Frau, schwanger war, bestimmte Gott, dass der Ältere dem Jüngeren dienen und nicht in den Genuss der Vorrechte des Erstgeborenen kommen sollte. Diese Auswahl geschah nach dem Vorsatz Gottes – nicht aufgrund von Werken (V.11). Allerdings kennt Gott die Herzen der Menschen vorher (8,29) und weiß, ob diese gut oder böse sind. Dabei hat Gott Esau keinesfalls alle irdischen Segnungen vorenthalten, wie dieser selbst bezeugt (1.Mo 33,9). Doch im Vergleich zu der Liebe, mit der Gott Jakob geliebt und gesegnet hat, ist sein Handeln mit Esau als Hass zu bewerten (V.13). Zu beachten ist ferner, dass die Aussage, dass Gott Esau gehasst hat, erst im letzten Buch des AT steht (Mal 1,2-3). Gott hat seinen Hass erst ausgesprochen, als die Werke Esaus (und dessen Nachkommen) lange Zeit offenbar waren. Wenn Gott auserwählt, handelt er dabei nie ungerecht (V.14)!


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