Apostelgeschichte 21,28-30

Sept 23

Heutige Bibellese:

Jeremia 47,1-49,22 / Apostelgeschichte 21,18-36 / Psalm 68,20-36 / Sprüche 24,5-6


Für uns ist es mitunter schwierig zu verstehen, warum es zu dem Tumult im Tempel kam. Doch im Judentum gab es eine strikte Trennung zwischen Juden und Nichtjuden. Nur wer Jude (d.h. beschnitten) war, durfte Gott nahen und an den Festen teilnehmen (2.Mo 12,44-45.48). Es gab auch Nichtjuden, die Gott verehrten, die Proselyten (Gottesfürchtige; Anbeter Gottes; 10,2.22; 13,16.26.43.50; 16,14; 17,4.17; 18,7), doch nur, wenn sie sich beschneiden ließen, hatten sie die vollen Rechte eines Juden.

Den heiligen Tempelberg, das Gebiet des einst unter Salomo erbauten Tempels, durften nur Juden betreten. Doch unter den Makkabäern und unter Herodes dem Großen wurde der Tempelbezirk vergrößert und in zwei Bereiche geteilt. Die Erweiterung, Vorhof der Heiden genannt, stand allen Menschen offen. Er wurde durch eine niedrige Mauer (75 cm) und einen Holzzaun (52,5 cm), der Zwischenwand der Umzäunung, vom Heiligen Bereich getrennt. Die Trennung war so niedrig und der Zaun nicht massiv, damit selbst Kinder das prächtige, über 50 m hohe Tempelhaus sehen konnten. Tafeln an der Zwischenwand (in Lateinisch und Griechisch, den gängigen Sprachen) untersagten das Überschreiten dieser Grenze unter Androhung der Todesstrafe. Die Annahme, dass der Grieche (Nichtjude) Trophimus dieses Gesetz überschritten hätte, war der Auslöser für den Tumult.

Wir dürfen unserem Herrn Jesus danken, dass er die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen hat (Eph 2,14), und es damit auch uns Nichtjuden ermöglicht hat, Gott allezeit zu nahen! Es gibt nichts Trennendes (keine Mauern) innerhalb des Volkes Gottes (außer bei moralisch oder lehrmäßig Bösem; 1.Kor 5; 2.Joh 9-10), wohl aber nach außen (vgl. 2.Kor 6,17; 2.Tim 2,21).


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