Hebräer 7,11-28

Okt 26

Heutige Bibellese:

2.Chronik 30,1-31,21 / Hebräer 7,1-28 / Psalm 97,1-12 / Sprüche 26,9-12


Das Gesetz zeigt, wie ein Mensch leben muss, um Gott wohlgefällig zu sein, und es enthält auch Anweisungen, wie im Falle einer Gesetzesübertretung vorgegangen werden muss: Es müssen bestimmte Opfer dargebracht werden, und einmal im Jahr muss der Hohepriester Sühnung für alle Sünden des Volkes (einschließlich der eigenen) vollziehen.

Doch trotz dieses „ausgeklügelten Systems“ hat das Gesetz nichts zur Vollendung gebracht (V.19). Tagtäglich mussten Opfer dargebracht werden, ohne Ende, ohne Vollendung (V.27). Auf Grundlage des Gesetzes kann kein Mensch gerettet werden (vgl. Röm 3,20)! Während im Römerbrief die „Schwachheit und Nutzlosigkeit“ (V.18) des Gesetzes damit begründet wird, dass unser Fleisch zu schwach ist (Röm 8,3), finden wir hier eine andere Argumentation. Schon zur Zeit Davids, d.h. tausend Jahre vor dem Kommen Christi, wurde durch die Ankündigung eines Priesters nach der Ordnung Melchisedeks (Ps 110,4) gezeigt, dass das levitische Priestertum nicht zur Vollendung führen kann, weil andernfalls kein anderes Priestertum hätte eingeführt werden müssen (V.11). Christus gehörte zum Stamm Juda, nicht zu Levi, dem allein die Dienste des Altars übertragen waren. Christus wurde deshalb nicht nach einem durch Mose gegebenen Gebot Priester, sondern „nach der Kraft eines unauflöslichen Lebens“ (V.13-16). Damit wird ein weiterer Nachteil des aaronitischen Hohepriestertums angesprochen: Die Hohepriester waren selbst schwache (d.h. sündige) Menschen und deshalb sterblich. Dadurch gab es immer wieder neue Priester, insgesamt eine große Zahl (V.22-23.28). Christus dagegen hat nur ein Opfer für die Sünde aller Menschen dargebracht (sich selbst) und kann dadurch die an ihn Glaubenden völlig erretten, weil er nicht mehr stirbt. Sein Priestertum ist unveränderlich (V.24-25.27)!


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