Jakobus 3,1-12
Heutige Bibellese:
Hoheslied 1,1-5,1 / Jakobus 2,14-3,12 / Psalm 143,1-12 / Sprüche 17,26-27
Ist uns bewusst, wie viel Macht die Zunge hat? Sie ist, verglichen mit anderen Gliedern unseres Leibes, klein und unscheinbar und dennoch können wir mit ihr großen Schaden anrichten. Wenige unbedachte Worte können zum Streit führen oder andere tief verletzen. Die zerstörerische Wirkung der Zunge ist ähnlich wie die eines Feuers und tödlich wie Gift (V.6.8). Ist es nicht beschämend, dass die Menschheit die ganze Natur mehr oder weniger beherrschen kann, aber die kleine Zunge nicht in den Griff bekommt (V.7-8)? Wie weise ist daher der Rat aus 1,19, schnell zu hören, aber langsam zum Reden und Zorn zu sein. Wie viel Zank, Streit und Verletzungen könnten bei Berücksichtigung dieses Ratschlags vermieden werden!
Und wenn es doch zu Streit oder Verletzungen gekommen ist, dann ist es wichtig, die Versöhnung zu suchen, auch wenn man der Meinung ist, dass der andere mehr oder hauptsächlich Schuld hat (der wiederum sieht die Sache vermutlich ganz anders). Wir dürfen nie vergessen, wie viel der Herr UNS vergeben hat (Mt 18,32-33). Da können wir die Schuld des anderen ruhig vergeben und gegebenenfalls auch die Initiative ergreifen. Der Herr Jesus ist für uns gestorben und hat damit die Grundlage für die Vergebung unserer Sünden gelegt, als wir ihm noch feindlich gesonnen waren (Röm 5,10)! Auch wir sollten die schnelle Versöhnung anstreben:
[...] Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn [...] (Eph 4,26)