Apostelgeschichte 21,4-14
Heutige Bibellese:
Jeremia 44,15-46,28 / Apostelgeschichte 21,1-17 / Psalm 68,1-19 / Sprüche 24,3-4
In Tyrus sagten die Jünger dem Paulus durch den Geist, dass er nicht nach Jerusalem gehen möge (V.4). Paulus wusste, dass ihn in Jerusalem nichts Gutes erwartete. Der Heilige Geist bezeugte ihm von Stadt zu Stadt, dass er dort Fesseln und Bedrängnisse zu erwarten hätte (20,23-24). Deshalb hatte er schon von Korinth aus die Glaubenden in Rom darum gebeten, durch Gebete für ihn zu Gott mitzukämpfen, damit er von den Ungehorsamen (d.h. Nichtglaubenden) in Jerusalem errettet würde und mit Freuden zu ihnen kommen könnte (Röm 15,30-32). Handelte Paulus leichtfertig, als er trotz dieser Warnungen nach Jerusalem zog? Hätte er auf die Jünger in Tyrus hören sollen? Paulus selbst sagte, dass er nicht aus eigenem Antrieb, sondern „gebunden im Geist“ nach Jerusalem ginge (20,22). War nicht eher die Reaktion der Jünger in Tyrus „fleischlich“, menschlich? Die Beschreibung in V.4 ist sehr knapp. Möglicherweise sagte der Geist nur die Drangsal voraus, und die Bitte, nicht nach Jerusalem zu gehen, war die Reaktion der Glaubenden in Tyrus darauf! So jedenfalls war es in Cäsarea (V.8.10-12). Als Paulus ihnen seine Bereitschaft erläuterte, für den Namen seines Herrn auch zu sterben, erkannten sie darin den Willen Gottes und versuchten nicht länger, ihn aufzuhalten (V.13-14)!
Wir müssen uns, sowohl bei eigenen Plänen, als auch bei Ratschlägen an andere, immer fragen, ob sie wirklich Gottes Wille sind, oder ob wir eigenen Interessen folgen!