Offenbarung 21,1-14.23-27
Heutige Bibellese:
Maleachi 1,1-2,16 / Offenbarung 21,15-22,5 / Psalm 149,1-9 / Sprüche 31,1-9
Die Verse 1-8 beschreiben den ewigen Zustand. Damit ist die chronologische Darstellung der zukünftigen Ereignisse abgeschlossen. Der folgende Teil beschreibt die Gemeinde, die Braut des Lammes, während des Tausendjährigen Reiches (V.9-10; uns mögen die vielen Einschübe in der Offenbarung mit Rück- und Vorausblicken irritieren, doch im Orient ist dieser Schreib- und Denkstil sehr geläufig). Die Gemeinde wird der Ort sein, von dem aus Christus die Erde regiert. Deshalb sehen wir sie hier als himmlische Stadt Gottes, die mit dem irdischen Friedensreich in Verbindung steht (V.10). Die Grundlagen der Stadt tragen die Namen der Apostel, weil die Gemeinde auf der Grundlage der Apostel (und Propheten) aufgebaut ist (V.14; Eph 2,20). Die Stadt hat zwölf Tore und an den Toren zwölf Engel. Tore stehen in der Bibel mit Regierungsgeschäften in Verbindung. Früher wurde in den Stadttoren Recht gesprochen (5.Mo 16,18; Rt 4,1-12; 2.Sam 15,2-6; 1.Kö 22,10). Die Tore sind einerseits dazu da, Böses aus der Stadt fernzuhalten, und andererseits um das Gute hereinzulassen (V.25-27). Die Engel dienen hierbei als Wächter. Da der „zukünftige Erdkreis“ nicht Engeln unterworfen ist (Hebr 1,14; 2,5), haben sie ihre Funktion als Kanäle der Segnungen Gottes verloren. Diese Funktion hat jetzt die Gemeinde (V.23-24)!
Auf den Toren der Stadt stehen die Namen der zwölf Stämme Israels (V.12). Bei uns tragen die Straßen häufig die Namen der Städte, zu denen die Straßen führen. Und so kann man sich das auch mit den Namen der Tore vorstellen. Die Segnungen der Gemeinde gehen zunächst nach Israel (denn die Apostel, deren Namen auf den Grundlagen der Stadt steht, sollten ja gerade Israel richten, Lk 22,30). Und so wie einst die Stiftshütte das Zentrum des Lagers Israels war, so wird auch die Stadt so positioniert sein, dass ihre Segnungen alle Stämme Israels erreichen.