Philipper 1,27-30; 2,1-11

Okt 11

Heutige Bibellese:

1.Chronik 24,1-26,19 / Philipper 1,27-2,11 / Psalm 83,1-19 / Sprüche 25,8


In Vers 27 lesen wir die Aufforderung, des Evangeliums Christi würdig zu wandeln. Das erfordert nicht nur einen festen Stand im Glauben (und selbst daran mangelt es heute manchem schon), sondern das auch in einem Geist, damit der Kampf für das Evangelium mit einer Seele erfolgt.

Das Einssein der Glaubenden in Philippi im Geist und in der Gesinnung war ein großes Anliegen des Apostels. Immer wieder stößt man in diesem Brief darauf (vgl. z.B. 2,2-4; 3,16 Elb: „lasst uns in denselben Fußstapfen wandeln“; 4,2). Und nicht nur das: auch im Epheser- und 1. Korintherbrief wurde zur Einheit aufgerufen (Eph 4,3-6; 1.Kor 1,10-13). Haben nicht auch wir diese Aufforderung – sowohl angesichts weltweit mehrerer Tausend Denominationen als auch „Lagern“ innerhalb der Ortsgemeinden – dringend nötig?

Die Philipper sollten einmütig für den Glauben des Evangeliums kämpfen. Das mit „kämpfen“ übersetzte Wort leitet sich von dem Ausdruck für „Athlet“ ab. Das könnte darauf hindeuten, dass an dieser Stelle weniger ein Kampf mit Worten und Argumenten gemeint ist, als vielmehr der Kampf in Form tatkräftiger Arbeit zugunsten des Evangeliums.

Wenn unter den Christen Einigkeit herrscht, steht man dem Feind nicht „alleine“ gegenüber und lässt sich von ihm nicht so leicht in Schrecken versetzen (V.28). Leiden gehören zum christlichen Kampf dazu, doch Paulus sieht sie als ein Vorrecht an (V.29-30). Wären wir nicht so sehr von Zwietracht und Uneinigkeit in der Gemeinde und weltlichen Einflüssen auf unser Denken beherrscht, könnten auch wir manches mit anderen Augen sehen.

Nach dem Plädoyer für eine einheitliche Gesinnung und ein Zusammenstehen der Glaubenden (1,27-2,4) stellt sich natürlich die Frage, wie das in der Praxis zu verwirklichen ist. Darauf geben die Verse 2,5-11 einen Hinweis. Wenn wir alle die Gesinnung Christi hätten, wären wir automatisch alle gleichgesinnt – und würden uns zudem selbst nicht so wichtig nehmen und mehr auf das Wohl der anderen bedacht sein!


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