Philipper 1,1-26
Heutige Bibellese:
1.Chronik 22,2-23,32 / Philipper 1,1-26 / Psalm 82,1-8 / Sprüche 25,6-7
Der Philipperbrief ist kein Lehrbrief, sondern eher ein Brief der „christlichen Erfahrung“. In ihm wird kaum christliche Lehre entwickelt und das bisschen, das auftritt, ist mit praktischen Bitten und Ermahnungen verflochten und diesen untergeordnet. Das gilt auch für den Hauptlehrteil (Anfang Kap. 2).
Paulus stellt sich in diesem Brief nicht als Apostel vor, sondern als „Knecht Christi Jesu“. Damit wird u. a. ausgedrückt, das die Erfahrungen, die er in diesem Brief beschreibt, nicht etwas „Apostolisches“ sind, sondern im Gegenteil Erfahrungen eines Dieners oder Knechtes, wie wir alle es sind. Weiter fällt auf, dass zunächst alle Heiligen in Philippi gegrüßt werden und die Aufseher und Diener erst danach erwähnt werden. Obwohl sie besondere Ämter ausübten und eine ehrenvolle Stellung inne hatten, waren sie nicht „Herren“ der Gemeinde, die den ersten Platz beanspruchen konnten.
In Vers 12 kommt der Apostel erstmals auf sich selbst und seine Lage zu sprechen, allerdings nicht, um sich zu beklagen! Er selbst war gefesselt und gefangen, doch alles trug zur Förderung des Evangeliums bei und das erfüllte ihn mit Freude (V.12-18). Es sprach sich herum, dass Paulus unschuldig war und nur um Christi willen gefangen war. Andere Brüder gewannen Mut, selbst mehr das Wort Gottes zu verkündigen. Andere taten es aus niederen Motiven, aber selbst das diente dem großen Ziel, das Evangelium zu verbreiten. Das war Grund zur Freude genug!
Beachtenswert ist V.20. Paulus hoffte nur eins: dass Christus „an seinem Leib groß gemacht“ würde. Er hoffte nicht auf Befreiung, Erleichterung seiner Umstände u. Ä., sondern nur, dass Christus geehrt würde. Müssen wir diesbezüglich noch lernen, nicht zuerst auf unser leibliches Wohlergehen zu achten, sondern von uns selbst weg auf Christus zu blicken? Seine Verherrlichung sollte auch unser größtes Verlangen sein!