Apostelgeschichte 11,1-25

Juni 17

Heutige Bibellese:

2.Samuel 23,18-24,25 / Apostelgeschichte 11,1-30 / Psalm 135,1-21 / Sprüche 17,12-13


Das Wirken des Heiligen Geistes lässt sich nicht in menschliche Schemata pressen. Petrus war der Apostel der Juden (der Beschnittenen), Paulus dagegen der Apostel der Heiden (Nationen; 9,15; 22,21; Gal 2,7). Dennoch berief der Heilige Geist nicht Paulus, dem Evangelium die Tür zu den Nationen zu öffnen, sondern Petrus. Und Paulus predigte immer zuerst in den Synagogen, d.h. zu den Juden (z.B. 13,14.46). Der Hebräerbrief, der sich an jüdische Christen wendet, wurde nicht von Petrus geschrieben, sondern vermutlich von Paulus. Der Geist wirkt, wie es ihm (und Gott) gefällt!

Und er benutzt nicht nur „namhafte“ Mitarbeiter wie Petrus und Paulus, sondern auch „unbekannte“ und „unbedeutende“, um sein Werk unter den Nationen fortzusetzen. Ohne zu wissen, was in Cäsarea geschehen war (die Bekehrung des Kornelius; 10,1), verkündigten die nach der Steinigung des Stephanus zerstreuten Glaubenden in Antiochia den Griechen (d.h. griechisch sprechenden oder griechisch beeinflussten nichtjüdischen Menschen) das Evangelium (V.20). Sie brauchten auch nicht wie Petrus erst eine spezielle Vision, um diesen Dienst auszuüben. Ihr Herz war von der ihnen widerfahrenen Gnade so erfüllt, dass sie nicht anders konnten, als anderen davon zu berichten (vgl. Mt 12,34) – egal, ob die Zuhörer Juden oder Heiden waren.

Als Barnabas das Werk Gottes unter den Heiden in Antiochia sah, freute er sich und beschloss, Paulus zur Verstärkung zu holen. Das zeigt, auf wie unterschiedliche Weise der Herr zu seinem Ziel kommt: manchmal sendet er einen Engel (vgl. 10,3), ein andermal spricht er durch den Geist (10,19-20; 13,2) und manchmal einfach dadurch, dass ein Glaubender (geleitet vom Heiligen Geist) eine sinnvolle Entscheidung trifft.


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