Lukas 23,33-34

April 27

Heutige Bibellese:

Josua 11,1-12,24 / Lukas 23,13-43 / Psalm 97,1-12 / Sprüche 14,1-2


Vor der Kreuzigung zog man Jesus die Kleidung aus. Als die Soldaten sahen, dass Jesu Gewand zum Zerteilen zu schade war, losten sie darum (Joh 19,23-24) und erfüllten damit die Prophetie von Ps 22,19. Jesus musste entkleidet werden, damit wir mit den Kleidern der Gerechtigkeit bekleidet werden können und unsere Nacktheit (unsere Sünden) bedeckt wird. 

[...] rate ich dir, von mir [...] zu kaufen [...] weiße Kleider, damit du bekleidet wirst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde [...] (Off 3,18)

Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan [...] (Jes 61,10)

Vers 33 entbehrt nicht einer gewissen Tragik. Der Schöpfer der Menschen wird von seinen eigenen Geschöpfen getötet!

Jedes Evangelium stellt den Opfertod Jesu aus einem anderen Blickwinkel dar. Im Lukasevangelium steht der Aspekt des Friedensopfers im Mittelpunkt. Das Friedensopfer (oder Heilsopfer; 3.Mo 3) war das einzige Opfer, von dem auch der Opfernde (und dessen Gäste, wenn er welche hatte) essen durfte. Der beste Teil des Opfers wurde natürlich für Gott auf den Altar gegeben, ein weiteres Teil bekam der Priester. Indem Gott und Menschen so vom gleichen Opfertier genossen, hatten sie Gemeinschaft miteinander.

Dieser Aspekt wird mehrfach betont. So heißt es zweimal, dass Gott sein Volk besuchte (Lk 1,78; 7,16). Das Lukasevangelium berichtet besonders häufig, wie Jesus zu Besuch kam und Tischgemeinschaft hatte, z.B. bei Zachäus (eine Begebenheit, die nur Lukas erwähnt; Lk 19,1-10).


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