2.Korinther 12,1-10

Aug 26

Heutige Bibellese:

2.Könige 21,1-22,20 / 2.Korinther 12,1-10 / Psalm 42,1-12 / Sprüche 22,2


Immer wieder klang in diesem Brief an, was der Apostel im Rahmen seines Dienstes alles erleiden musste (z.B. 4, 8-11; 6,4-10; 11,23-33). Es gibt wohl kaum einen Diener des Herrn, der so viel erdulden musste – dafür aber auch kaum einen, den der Herr in solche Höhen erhoben hätte wie Paulus. Als letzte Erniedrigung hatte Paulus in 11,33 beschrieben, wie er in einem Korb an der Stadtmauer von Damaskus herabgelassen wurde. Jetzt folgt sein Bericht über die Erhöhung (Entrückung) in den dritten Himmel. Was für ein Vorrecht und was für eine „Belohnung“ angesichts der vielen Leiden!

Was genau bei dieser Entrückung geschah, bleibt vage. Paulus selbst ist außerstande, dies genau zu beschreiben (ob sie im Leib oder außerhalb des Leibes geschah, wusste er nicht, nur Gott; V.3). Und das, was mit ihm geschah, war für Menschen in ihrem gegenwärtigen Zustand zu groß und erhaben. Das, was er hörte, auszusprechen, steht einem Menschen nicht zu. Außerdem fühlt Paulus sich unwürdig, das Erlebte sich selbst zuzuschreiben, sondern schreibt distanziert von „einem Menschen in Christus“ (V.2; „in Christus“ ist dabei eine Bezeichnung, die auf jeden Christen zutrifft, vgl. 5,17). Was ihn betraf, wollte er sich nicht so erhabener Offenbarungen rühmen, sondern nur seiner Schwachheiten (V.5)!

Um zu verhindern, dass er durch diese außergewöhnliche Offenbarung Gottes überheblich würde, wurde ihm allerdings noch eine weitere Last auferlegt: ein Dorn im Fleisch, dessen Wirkung Paulus als Faustschläge eines Engels Satans beschreibt (V.7). Doch diese (wie auch andere) Schwachheiten haben nur ein Ziel: das Licht Gottes im irdenen Gefäß umso heller leuchten zu lassen (4,6-7) und die Kraft Christi deutlicher sichtbar zu machen (V.9-10). Christus muss in uns „wachsen“, wir müssen „abnehmen“ (Joh 3,30).


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