Lukas 15,11-31

April 13

Heutige Bibellese:

5.Mose 18,1-20,20 / Lukas 16,1-18 / Psalm 84,1-13 / Sprüche 12,26-28


Das dritte Gleichnis in Kapitel 15 (auf das zur Abrundung der gestrigen Überlegungen hier noch eingegangen werden soll), beleuchtet den moralischen Aspekt bei der Umkehr zu Gott.

Das Gleichnis zeigt, wie der kleine Hang zur Sünde bzw. der Wunsch nach Unabhängigkeit von Gott, dem Vater, dazu führt, wie ein Mensch immer tiefer in das Böse verstrickt wird. (Bei diesem Gleichnis handelt es sich nicht um einen Gläubigen, der abweicht und in Sünde fällt; der Sohn wird explizit als „verloren“ und „tot“ bezeichnet; V.24. Vielmehr sind alle Menschen von Gott geschaffen und in diesem Sinne seine Kinder.) Schließlich ist der verlorene Sohn ganz unten angekommen. Das ist die Chance der Gnade – und dort wurde der Sohn zur Besinnung gebracht. Gott benutzt in seiner Gnade viele Methoden, um Menschen zur Buße zu führen. Den verlorenen Sohn ließ er auf sein „verpfuschtes“ Leben zurückblicken. Es bestand aus Schande, Elend, Leiden. Plötzlich erkannte er seine eigene Schlechtigkeit und erinnerte sich an die Güte und Gnade seines Vaters. Das war der Moment der Buße und Umkehr zum Vater (Gott) – bewirkt von der Güte Gottes!

[...] dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet? (Röm 2,4)

Die Freude des Vaters über die Rückkehr seines Sohnes war unbeschreiblich groß. Und sie wurde auch in allen erweckt, die bei ihm sind (V.23.25). Diese Freude ist die Grundlage für die Gemeinschaft mit dem Vater und wo Glaubende mit dieser Freude erfüllt sind, kommt es zur Anbetung.

Traurig ist das Verhalten des zweiten Sohnes. Er scheint hier kein Bild für einen Glaubenden, sondern eher für einen selbstgerechten Menschen zu sein. Er bleibt draußen und ist nicht drinnen, wo der Vater ist. Er hat kein Verständnis für die Gnade des Vaters, kann sich nicht darüber freuen und hat sie daher vermutlich auch nie selbst erlebt.


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