Lukas 14,12-35

April 11

Heutige Bibellese:

5.Mose 13,2-15,23 / Lukas 14,7-35 / Psalm 82,1-8 / Sprüche 12,24


Die Ereignisse in Kapitel 14 (bis Vers 24) spielten sich im Haus eines Obersten der Pharisäer ab (V.1), so dass anzunehmen ist, dass auch die anwesenden Gäste zu den Pharisäern gehörten. Einer von ihnen stellte nun fest: „Glückselig, wer essen wird im Reich Gottes!“ (V.15). Unmittelbar zuvor hatte Jesus davon gesprochen, dass diejenigen glückselig seien, die nicht Ihresgleichen zum Mittag- oder Abendessen einladen würden, sondern Arme, Krüppel, Lahme, Blinde – Menschen, die sich nicht revanchieren können (V.12-14). Ehrlich gesagt, schon uns (die wir größtenteils nur „Durchschnittsbürger“ sind) ist bei einem solchen Gedanken nicht gerade wohl, wenn wir uns vorstellen, wie solche „heruntergekommenen“ Personen in unsere schönen Wohnungen kommen, sich auf unsere Möbel setzen usw.. Für die Obersten der Pharisäer muss es eine glatte Provokation gewesen sein. Vielleicht wollte der Fragesteller in V.15 daher ein wenig ablenken, indem er dem „glückselig“ Jesu ein noch „höheres glückselig“ gegenüberstellte. Denn was gibt es Höheres, als im Reich Gottes zu sein und Tischgemeinschaft zu genießen? Und vermutlich zweifelten die anwesenden religiösen Führer Israels nicht daran, dass ihnen dieses Vorrecht sicher sei. Doch wie Jesus bereits unterwegs deutlich gemacht hatte, werden manche, die fest damit rechneten, nicht in das Reich Gottes kommen – dafür aber andere, mit denen niemand rechnete (13,28-30). Das Problem liegt allerdings nicht darin, dass sie nicht eingeladen gewesen wären. Im Gegensatz zu uns Menschen, die wir gerne nur solche Menschen einladen, die uns „genehm“ sind und denen wir uns verbunden fühlen (V.12), gilt Gottes Einladung ausnahmslos allen Menschen! Das Problem liegt vielmehr darin, dass viele die Einladung (bewusst oder unbewusst) ablehnen. Die genauen Gründe sind individuell verschieden und im Endeffekt unerheblich. Wer die Einladung Gottes ausschlägt, wird auch an seinem Gastmahl nicht teilnehmen können – egal wie hoch sein Rang in dieser Welt war. Auch religiöse Titel und Auszeichnungen helfen nicht, sondern nur die persönliche Annahme der Einladung Gottes. Haben Sie seine Einladung angenommen?


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