Römer 13
Heutige Bibellese:
Jeremia 31,27-32,44 / Römer 13,1-14 / Psalm 62,1-13 / Sprüche 23,17-18
Nachdem in Kapitel 12 die gegenseitigen Pflichten der Glaubenden behandelt wurden, geht es in Kap. 13 zunächst um die Pflichten „nach außen“ – das Verhalten gegenüber der staatlichen Gewalt (Regierung, Behörden). Ein Christ soll sich der Obrigkeit „unterwerfen“ und ihr mit der ihr gebührenden Achtung begegnen. Das war damals ein wichtiger Punkt, weil die Christen damals von den Staatsorganen häufig verfolgt wurden, und ist es auch heute noch, wo man der Obrigkeit häufig wenig Respekt zollt. Paulus selbst hat das nicht nur (geleitet vom Heiligen Geist) geschrieben, sondern auch selbst praktiziert (vgl. Apg 23,5; 26,25).
Unsere Aufgabe besteht nicht darin, die Regierung zu verbessern oder zu kritisieren (auch wenn sie dem Ideal nicht entspricht), sondern darin, die Interessen des Herrn wahrzunehmen, während die Obrigkeit ihren Aufgaben nachkommt. Und damit sie das tun kann, sind wir schuldig, ihr das Gebührende zukommen zu lassen (Ehre, Steuern usw.).
In Vers 8-10 wird eine weitere Schuldigkeit des Christen beschrieben: einander zu lieben! Wir sind Empfänger der unendlichen Liebe Gottes und sind selbst schuldig, diese Liebe weiterzugeben. Diese Verpflichtung ist sogar so groß, dass wir unsere Schuld nie abtragen können.
Diese Verpflichtung ist umso dringender, da die Nacht weit vorgerückt und der Tag (d.h. das Kommen des Herrn) nahe ist (V.11). In der Welt ist es finster. Aber wenn wir Liebe üben und die „Waffen des Lichts“ anlegen (d.h. nicht die Werke der Finsternis tun, sondern nach dem Vorbild Jesu Gutes wirken und anständig leben), dann leuchten wir als Christen in der Welt. Wenn so die Wesenszüge Christi an uns sichtbar werden (V.14), schützt uns selbst das vor fleischlichen Begierden und kann anderen den Weg zu Jesus weisen!