Römer 12
Heutige Bibellese:
Jeremia 30,1-31,26 / Römer 12,1-21 / Psalm 61,1-9 / Sprüche 23,15-16
Nachdem überzeugend dargelegt wurde, dass die Lehre der Rechtfertigung (auch der Nationen) aus Glauben nicht im Widerspruch zu den Verheißungen Gottes an Israel steht, sondern sogar von diesen gestützt wird, ist der Rest des Briefes praktischen Konsequenzen und Ermahnungen angesichts dieser großartigen Gnade Gottes gewidmet.
In Kapitel 12 geht es um die gegenseitigen Pflichten der Heiligen. Die erste Ermahnung lautet jedoch, unsere Leiber Gott als ein lebendiges, ihm geweihtes Schlachtopfer zur Verfügung zu stellen. Das ist die vernünftige Weise, auf die wir Gott dienen sollen (V.1) – und auf die wir unsere große Dankbarkeit für die von ihm empfangene unermessliche Gnade ausdrücken können. Zugleich ist das der Weg zur Befreiung aus der Knechtschaft der Sünde (6,13; 7,23). Wenn wir unsere Glieder Gott zur Gerechtigkeit zur Verfügung stellen, können sie nicht mehr der Sünde und Ungerechtigkeit dienen! Dazu ist es allerdings erforderlich, dass unser Denken verändert wird (V.2). Nur wenn wir Denken wie Gott, d.h. wenn unser Denken mit seinem Wort erfüllt ist, können wir auch so handeln, wie es gut und ihm wohlgefällig ist.
Die Veränderung des Denkens beginnt mit der Selbsteinschätzung. Wir neigen dazu, mehr von uns zu halten, als sich gebührt (V.3). Außerdem ist zu beachten, dass selbst der Größte und Bedeutendste nur ein kleiner Teil des Ganzen ist (V.4-5). Wir sind alle Teil des einen Leibes und als solche aufeinander angewiesen. Jeder hat seine spezielle(n) Gabe(n), die er zum Nutzen aller ausüben soll (V.6ff), wobei allerdings wieder darauf zu achten ist, dass dies in der rechten Weise und Gesinnung geschieht.