Lukas 13,1-21
Heutige Bibellese:
5.Mose 9,1-10,22 / Lukas 13,1-21 / Psalm 80,1-20 / Sprüche 12,20
Das 12. Kapitel endete mit der Warnung, sich rechtzeitig darum zu bemühen, mit dem Rechtsgegner Frieden zu schließen, damit dieser einen nicht dem Richter übergeben und der einen ins Gefängnis werfen würde, bis auch der letzte Cent bezahlt ist (12,57-59). Was schon für menschliche Angelegenheiten gilt, gilt erst recht für die Beziehung zu Gott, dem gegenüber kein Mensch schuldlos ist! Wer Gott dieserhalb nicht schon während seines „Lebensweges“ um Gnade bittet, wird ihm nach dem Tod als Richter begegnen und bis in alle Ewigkeit im „Gefängnis“ der Hölle fristen müssen – weil er nämlich nichts hat, um seine Schuld zu begleichen.
Das wird im 13. Kapitel weiter ausgeführt. Jesus wurde auf Menschen aufmerksam gemacht, deren Leben auf sehr tragische Weise beendet wurde: durch eine Gewalttat des Pilatus bzw. einen um- oder einstürzenden Turm in Siloah. Die Opfer dieser „Warngerichte Gottes“ waren nicht schlechter als andere Menschen, aber sie wurden zum Warnzeichen für andere, dass sie rechtzeitig Buße tun und zu Gott umkehren sollten (V.5). Das Gericht der Menschen ist nahe, aber noch herrscht Gnade. (Man beachte: das Gericht ist nicht mit dem Gesetz verknüpft; das Gericht folgt auf die Gnadenzeit.)
Auch das Gleichnis vom Feigenbaum zeigt, dass Gott noch Gnade gewährt – obwohl das Gericht nahe ist.
Bei der Heilung einer Frau am Sabbat wurde Gottes Gnade wieder einmal sichtbar. Die Volksmenge war sehr erfreut – und die Widersacher wurden beschämt. Übrigens sollen auch wir unsere Widersacher nicht durch Angriff und Kampf, sondern durch Gutestun überwinden und zum Schweigen bringen:
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! (Röm 12,21)
Denn so ist es der Wille Gottes, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt (1.Pt 2,15)