1.Samuel 15

Mai 26

Heutige Bibellese:

1.Samuel 15,1-16,23 / Johannes 15,1-16,4 / Psalm 119,49-64 / Sprüche 15,29-30


Mit dem Auftrag zur Vernichtung Amaleks bekommt Saul eine weitere Chance, sich zu bewähren und dem HERRN zu gehorchen. Der Auftrag war klar und deutlich: Mann und Frau, Kind und Säugling, Rind, Schaf, Kamel und Esel sollten getötet werden (V.3; 2.Mo 17,14). Doch Saul verschonte den König der Amalekiter sowie die besten Tiere und alles, was wertvoll war (V.9). Als der HERR dies Samuel mitteilte, entbrannte dessen Zorn (V.11), und er ging am nächsten Tag zu Saul. Saul behauptete nun, das Wort des HERRN erfüllt zu haben (V.13), doch in Wirklichkeit hatte er es nur teilweise und halbherzig getan. Handeln nicht viele Christen ähnlich, indem sie Gottes Forderungen ein bisschen gehorchen, eben so weit, wie es ihnen passt, aber nicht völlig und konsequent? Sie meinen dann, Gottes Willen getan zu haben, aber Gott sieht das anders!

Saul schiebt die Schuld dem Volk zu (V.15.21). Möglicherweise ging die Initiative auch vom Volk aus, doch das entschuldigt Saul nicht. Er hätte es nicht zulassen dürfen, denn er hatte die klare Anweisung Gottes gehört. Als König trug er die volle Verantwortung für das Volk! Daran änderte auch der „fromme“ Wunsch, die gute Beute dem HERRN zu opfern, nichts. Gott wünscht nichts mehr, als dass wir ihm gehorchen (V.22). Er schaut nicht auf den frommen äußeren Schein, sondern in unser Herz. Widerspenstigkeit (Ungehorsam) ist so schlimm wie Wahrsagerei und Götzendienst (V.23)!

Nachdem er überführt war, bekannte Saul seine Schuld; er erkannte sogar die Wurzel seines Problems: das Volk mehr zu fürchten als den HERRN (V.24). Doch schon V.25 zeigt, dass sein Schuldgeständnis keine Betrübnis nach Gottes Sinn war (2.Kor 7,10), sondern die Angst vor dem Ansehensverlust beim Volk. Saul versuchte nur zu erreichen, dass Samuel mit ihm umkehrt (V.25). Er wollte vor dem Volk geehrt werden (V.30)! Er suchte immer noch seine Ehre, nicht die Ehre des HERRN. Deshalb lehnte Samuel dies ab. Und deshalb verwarf der HERR ihn völlig und endgültig (V.26).


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