1.Mose 22

Jan 09

Heutige Bibellese:

1.Mose 20,1-22,24 / Matthäus 7,12-29 / Psalm 9,1-13 / Sprüche 3,1-4


Der Opfergang findet im Land Morija auf einem Berg statt (V.2), d.h. in dem Gebiet, in dem auch später auf dem Berg Morija der Tempel (der Ort des Gottesdienstes und der Anbetung) gebaut wurde (2.Chr 3,1). Doch ob der Berg Morija wirklich mit dem Berg identisch ist, auf dem Abraham den Altar baute, lässt sich nicht sicher sagen (denkbar wäre auch, dass letzterer mit Golgatha identisch ist).

In Kap. 12 hatte Gott Abraham aus seiner Verwandtschaft herausgerufen (12,1). Es war ein langer Weg (10 Kapitel!), bis Gott Abraham nach Morija, zum Berg der Anbetung und zur höchsten Höhe seines Glaubens, bringen konnte. Wie lange braucht Gott, um aus uns Anbeter zu machen?

Um Gott anzubeten, benötigen wir ein reines Herz. Wir müssen einen Schlussstrich unter unsere Sünde ziehen (vgl. „nach diesem“ (V.1) nach den verschiedenen vorigen Fehltritten) und sie bekennen (1.Joh 1,9), denn nur mit reinem Herzen und Gewissen kann man Gott schauen und in seine Nähe kommen (Mt 5,8; Hebr 10,22). Auch Gehorsam ist für wahre Anbetung nötig. Abraham zeigt seinen Gehorsam, indem er sich am nächsten Morgen sofort auf den Weg macht – ohne Aufschub, langes Überlegen oder Rücksichtnahme auf seine Gefühle. Echter Gehorsam handelt genau nach den Anweisungen Gottes, gegebenenfalls auch gegen die eigenen Gefühle. Anbetung findet auf dem Berg statt – erhöht über alles Irdische und in der Nähe Gottes. Bei der Anbetung muss alles Menschliche weggetan werden. Nur das Nötigste wird mitgenommen (vgl. V.5-6: Holz, Feuer, Messer, Isaak; Esel und Knechte bleiben zurück). Der Unglaubende findet das hart, doch der Glaube vertraut Gott. V.5 verrät Abrahams unerschütterlichen Glauben, indem er auch davon spricht, dass sie beide zurückkehren würden! In Hebr 11,19 erfahren wir, dass Abraham Gott vertraute (glaubte), dass er Isaak auch aus den Toten erwecken könne – obwohl Gott noch nicht über die Auferweckung Toter gesprochen hatte! Dieser Glaube und die Bereitschaft Abrahams, bis zum Letzten zu gehen, führten dazu, dass Gott den Isaak als geopfert ansah – obwohl Abraham die Tat nicht ausführen musste (V.12; Hebr 11,17).

Doch Gott, der Vater, tat selbst auch den letzten Schritt und opferte seinen eigenen Sohn für uns. Deshalb gebührt ihm unsere Anbetung!


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